Watzmann - Überschreitung |
08. - 10.07.2011 |
Kompakt
Bei unserem Ostertreffen 2011 der Ararat - Reisegruppe entstand die Idee der Watzmann - Überquerung. An einem schönen Juli-Wochenende realisierten wir den Plan auf der klassischen Route:
1. Tag: Aufstieg von Wimbachbrücke (630 m) zum Watzmannhaus (1.930 m) am Vorabend.
2. Tag: Aufstieg vom Watzmannhaus zum Hocheck (2.651 m), Überschreitung des Watzmanngrates zur Mittelspitze (2.713 m) und weiter zur Südspitze (2.712 m), Abstieg ins Wimbachgries (1.400 m) und Wanderung durchs Wimbachtal zurück zu Wimbachbrücke.
Für diese Tagestour benötigte ich einschließlich einer Rast in der Wimbachgrieshütte ca. 11 Stunden.
Nach einem schönen Abend bei unseren Bergfreunden in Berchtesgaden schaute ich mich am Sonntag-Vormittag noch ein wenig in Schönau am Königsee um.
Beschreibung der Tour
Der Watzmann ist das zentrale Bergmassiv der Berchtesgadener Alpen. Er ist nach Zugspitze und Hochwanner der dritthöchste Berg Deutschlands. Er ist jedoch der höchste Berg, der sich vollständig auf deutschem Staatsgebiet befindet.
Die Überschreitung des Watzmanngrates mit den drei Hauptgipfeln Hocheck, Mittelspitze und Südspitze ist unter Bergsteigern sehr beliebt. So kam beim Treffen der Bergfreunde, mit denen ich 2010 den Ararat bestieg, die Idee auf, diese interessante und anspruchsvolle Bergtour gemeinsam zu gehen.
Am zweiten Juli - Wochenende 2011 war es dann soweit.Die Anfahrt von Sachsen und Tirol nach Berchtesgaden war an diesem Freitagnachmittag sehr zeitaufwendig. So kann unsere Vierergruppe erst gegen 18:00 Uhr zur Watzmann - Tour starten.
1. Tag: |
2. Tag: |
Am Samstagmorgen starten wir um 6:15 Uhr die Watzmann-Überschreitung. Der Pfad zum Hocheck, dem Ersten der drei Watzmann-Gipfel ist sehr steil angelegt. Hier muss jeder sein eigenes Tempo finden. Nach zwei Stunden erreiche ich das Hocheck (2.651 m) und genieße den Blick nach Berchtesgaden. Im Nordwesten liegt die Mittelspitze greifbar nahe.
Nach kurzer Rast steige ich in den Watzmanngrat ein, der hinüber zur Mittelspitze führt. Wie die meisten Bergsteiger auf der Strecke sichere ich mit dem Klettersteigset an den kritischen Stellen des Weges. Nach einer weiteren Stunde ist die Mittelspitze erreicht, ich bin nun auf dem höchsten Punkt des Watzmann-Massivs (2.713 m). Ich genieße das herrliche Bergpanorama, erstmalig ist auch Königsee und Obersee im Blickfeld. Der nun folgende ca. 1km lange Watzmanngrat enthält mehrere Ab- und Aufstiege. Nach knapp 2 Stunden erreiche ich schließlich die Südspitze (2.712 m), auch Schönfelder Spitze genannt. Hier treffe ich meine drei Bergfreunde wieder, die sich inzwischen schon in das Gipfelbuch eingetragen haben. Wir genießen gemeinsam bei herrlichem Sonnenschein die Gipfelfreude hier oben.
Dann erfolgt der Steilabstieg auf der Westflanke des Berges. Die fast 1300 Höhenmeter hinunter ins Wimbachtal sind kreuzgefährlich. Leichte Kletterpassagen wechseln sich mehrfach mit Geröllfeldern ab, auf denen die Gefahr des Abrutschens besteht. Wir haben heute sehr gutes Wetter, bei Nässe möchte ich hier nicht absteigen. Im untersten Teil des Weges führt der Weg schließlich durch einen steilen Bachlauf, der aber heute kein Wasser führt. Hier muss man sich an Ketten hinunter hangeln. Nach ca. 3 Stunden (mit Pausen) haben wir den ca. 5km langen Abschnitt abgeschlossen und queren das ca. 300m breite ausgetrocknete Wimbachgries in 1.450 m Höhe. Hier unten ist es ziemlich heiß. Unsere Wasservorräte sind inzwischen aufgebraucht und so erscheint uns die nicht weit entfernte Wimbachgrieshütte wie eine Oase. Inmitten vieler Bergwanderer stoßen wir auf unsere Watzmann-Übersteigung an.
Die letzten 9 km des Wimbachtales wandern wir im Eiltempo hinunter. Um 17:40 Uhr haben wir den Parkplatz Wimbachbrücke erreicht.

2. Tag: Watzmann-Übersteigung
Blick vom Hocheck mit Schutzhütte über den Watzmanngrat zur Mittelspitze
Den Abend verbringen wir dann bei unseren Berchtesgadener Bergfreunden, die uns liebevoll bewirten und uns auch noch am Sonntagmorgen ein üppiges Frühstück servieren. Bevor ich am Vormittag wieder hinüber nach Tirol zur Dresdner Hütte fahre, schaue ich mich noch in Schönau am Königsee um. Vom Malerwinkel genieße ich den Blick über den Königsee nach St. Bartolomä. Der Watzmann, auf dem ich vor einem Tag stand, ist von hier nur zu erahnen..