Main - Radtour 1999

16.08. - 21.08.1999

Im Sommer 1999 startete ich von Thüringen aus zu einer Radtour durch Franken und Hessen. Nach dem Start an der Werra fuhr ich mit meinem Rad am Main und seinen Nebenflüssen Pegnitz, Aisch, Tauber und Kinzig entlang, wobei einige Höhenzüge überquert werden mussten.

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Aus dem Kinzigtal fuhr ich dann über Fulda auf Nebenstraßen in das Werratal zurück. Die Route ist auf der Karte zu sehen. In 6 Etappen bin ich nach meinem Kilometerzähler 719 km gefahren. Die wenigen Fotos von diesem Beitrag wurden noch analog geknipst. Die Qualität der eingescannten Bilder ist dadurch bescheiden.

1. Tag (Bad Salzungen) Hildburghausen - Bad Staffelstein (79 km)

Von meinem Basisquartier in Bad Salzungen fahre ich zunächst mit der Werrabahn nach Hildburghausen. Hier am Bahnhof starte ich in der Mittagszeit meine Radtour. Ich verlasse das Werratal und fahre über Nebenstraßen zur bayrischen Grenze. Erster größerer Ort in Franken ist Bad Rodach. Coburg lasse ich links liegen. Für einen Besuch bleibt mir heute keine Zeit. Ich fahre über Nebenstraßen dem Main entgegen. Am Nachmittag erreiche ich zunächst das Kloster Banz, oberhalb des Maintales. Für eine Besichtigung der Kirchen und der anderen öffentlichen Gebäude bleibt mir keine Zeit. Ich genieße jedoch den Blick zum Main hinunter, bevor ich die letzten Kilometer nach Bad Staffelstein fahre. In einer familiären Gasthaus finde ich gute Unterkunft und Bewirtung.

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Main- Aisch-Tauber-Kinzig - Radtour 1999
Nach dem Start in Hildburghausen: Das letzte Thüringer Dorf vor der "Fränkischen Grenze"

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Main- Aisch-Tauber-Kinzig - Radtour 1999
Das ehemalige Benediktiner-Kloster Banz trohnt hoch über dem Maintal bei Bad Staffelstein.

2. Tag: Bad Staffelstein – Gutenstetten (118 km)

Am Vormittag schaue ich mich zunächst im Zentrum des Thermalbades um. Dann fahre ich zur Wallfahrtskirche 14-Heiligen hinauf, die als Pendant zum Kloster Banz auf einer Bergkuppe auf der linken Main-Seite thront. Neben den vielen Bustouristen treffe ich hier auch eine Gruppe von Radfahrern, mit denen ich ins Gespräch komme. Dann beginnt meine Fluss-Radtour: Ich fahre zunächst auf dem Main-Radweg (Hier besser: Baggersee-Radweg) bis Hallstadt. Das nahegelegene Bamberg interessiert mich mehr als die zu erwartende Industrielandschaft von Schweinfurt. So bin ich mittags in Bamberg und schaue mir Dom und Altstadt an. Dann verlasse ich die schöne Stadt und fahre zunächst weiter am Main-Donau-Kanal bis kurz vor Forchheim. Dann wechsle ich auf den Aisch-Radweg. Das kleine Flüsschen mäandert durch das weite Tal. Der erste bemerkenswerte Ort ist Höchstadt. Ich fahre aber noch ca. 20 km weiter zum Tagesziel Gutenstetten , wo ich eine fantastische Unterkunft im Radler-Treff, einer ehemaligen Scheune, finde. Beim abendlichen Menü erfahre ich, dass ich mich auch an der "Aischgründer-Bierstraße" befinde.

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Main- Aisch-Tauber-Kinzig - Radtour 1999
Die Basilika Vierzehnheiligen gegenüber vom Kloster Banz ist das Ziel unzähliger Wallfahrer.

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Main- Aisch-Tauber-Kinzig - Radtour 1999
1. Etappenort der Tour ist Bad Staffelstein am Main. Hier das Rathaus der Stadt.

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Main- Aisch-Tauber-Kinzig - Radtour 1999
Der berühmte Reiter im Bamberger Dom

3. Tag: Gutenstetten - Rothenburg - Ochsenfurt (115 km)

Von Gutenstetten fahre ich am Vormittag bei straffem Gegenwind über die menschenleere Aisch-Hochebene nach Bad Windsheim. Dann folgt der Aufstieg zur Frankenhöhe (ca. 500m). Hier ist das Quellgebiet der Aisch und der Altmühl. Die Fahrt im Wald ist sehr angenehm, der folgende Abschnitt über die Landstraße nach Rothenburg dagegen ziemlich monoton. Die Ankunft in der Neustadt ist unspektakulär. Doch bald stehe ich vor dem Rathaus und lasse mich wie all die anderen Touristen von dem Flair der mittelalterlichen Stadt beeindrucken.
Nach dem Mittagessen radle ich in das 80m tiefer liegende Taubertal hinunter. Nun folgt Genuss-Radeln auf dem Tauberradweg bis Weikersheim. Die Überquerung des Höhenprofils zwischen Tauber und Main ist von hier aus auf dem Gaubahn-Radweg, einer ehemaligen Rübenbahntrasse, unkompliziert möglich. Am späten Nachmittag erreiche ich mein Tagesziel Ochsenfurt. In einer Pension am Markt der alten Stadt bekomme ich ein gutes Quartier.

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Main- Aisch-Tauber-Kinzig - Radtour 1999
Mein Quartier im Radlertreff Gutenstetten, einer wundervoll ausgebauten Scheune

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Main- Aisch-Tauber-Kinzig - Radtour 1999
Bilderbuchhausin Rothenburg ob der Tauber

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Main- Aisch-Tauber-Kinzig - Radtour 1999
Internationaler TouristenTrubel vor dem Rathaus in Rothenburg

 4. Tag: Ochsenfurt - Wertheim (128 km)

Nach dem Abstecher durch das Aisch- und Taubertal bin ich nun wieder am Main angekommen. Die heutige Etappe führt komplett auf dem gut ausgebauten Main-Radweg entlang. Gegen Mittag erreiche die unterfränkische Metropole Würzburg. Mir gefällt es gut im Zentrum der Stadt aus der der imposante Kiliansdom und das Rathaus herausragen. Für den Besuch der Festung Marienberg oberhalb der Stadt bleibt keine Zeit.

Nach der Mittagsrast fahre ich dann weiter in Richtung Nordwest und erreiche bald die Nordkehre des Mains in Gemünden. Hier mündet die Fränkische Saale in den Main. In Gemünden wendet sich der Main. Ich fahre nun wieder in südwestlicher Richtung. Den Nachmittags-Kaffee genieße ich in dem schönen Weinort Marktheidenfeld. Unmittelbar vor dem Tagesziel muss noch eine enge Schlinge des Mains umfahren werden. Danach erreiche ich mein Tagesziel Wertheim. Hier mündet die Tauber in den Main und ich bin wieder in Baden-Württemberg (nördlichste Stadt des Bundeslandes). Meine Pension befindet sich aber in Kreuzwertheim auf der Nordseite des Flusses. Ich übernachte deshalb in Bayern.

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Majestätisch über dem Maintal. Feste Marienberg in Würzburg

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An seiner nördlichen Kehre bei Gemünden fließen Fränkische Saale und Sinn in den Main.

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Main- Aisch-Tauber-Kinzig - Radtour 1999
In Wertheim (Baden-Würtemberg) mündet die Tauber in den Main.

5. Tag: Wertheim - Aschaffenburg - Bad Soden/Salmünster  (156 km)

Der Vormittag-Abschnitt nach Miltenberg ist durch die vielen Main-Windungen sehr interessant. Immer wieder bieten sich neue Sichten in der Flusslandschaft. Im Städtchen Miltenberg ragt in der Ortsmitte der Burgberg mit der Mildenburg heraus. Ich genieße vom Bergfried die Sicht auf das mittelalterliche Städtchen. Mein letzter Abschnitt auf dem Main-Radweg bis Aschaffenburg ist weniger interessant. Das Flusstal ist nun viel breiter, Industrieanlagen befinden sich in der Nähe des Radweges. Nach der Mittagsrast verlasse ich endgültig den Main. Ich radle durch ein Waldgebiet in nördlicher Richtung und erreiche östlich von Hanau in Niederrodenbach das Kinzigtal und befinde mich nun in Hessen und fahre auf dem R3 Fernradweg Rhein Main Kinzig. Die Fahrt am Nachmittag im lieblichen Kinzigtal ist angenehm. In dem kleinen Ort Gelnhausen genieße ich den Nachmittagskaffee und beende schließlich in Bad Soden-Salmünster den längsten Tagesabschnitt der Radtour.

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Mildenburg bietet das schönste Main-Panorama der Tour

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Blick von der Mildenburg in die Altstadt von Mildenberg

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Schleuse an einer der vielen Main-Staustufen, hier in der Nähe von Würzburg.

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Das Schloss von Aschaffenburg

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Main- Aisch-Tauber-Kinzig - Radtour 1999
Kinzig-Talsperre oberhalb von Bad Soden - Salmünster

6. Tag: Bad Soden/Salmünster - Fulda - Bad Salzungen (129 km)

Am Vormittag fahre ich weiter auf dem R3-Fernradweg. Erster Stopp ist der Kinzig-Stausee oberhalb von Bad Soden-Salmünster. Bei Steinau an der Straße ist der höchste Punkt des ersten Tagesabschnittes erreicht. Die Fahrt führt nun in das Fuldatal hinunter, vorbei am großen Kalibergwerk in Neuhof. Gegen Mittag erreiche ich die Bischofsstadt Fulda, wo am heutigen Samstag viel Trubel herrscht. Für einen kurzer Trip in der Innenstadt und ein Blick in den prächtigen Dom bleibt noch Zeit, doch dann geht die Fahrt weiter. Ich fahre nun ziemlich direkt auf Landstraßen in Richtung Bad Salzungen. Letzter größerer Ort in Hessen ist Hünfeld, wo an diesem Wochenende ein Trachtenfest gefeiert wird. Es folgt ein welliger Abschnitt bis zur hessisch-thüringischen Grenze. In Butlar erreiche ich das Ulstertal in der thüringischen Rhön. Auf dem Ulstertal-Radweg fahre ich bis Phillipstal an der Werra. Die letzten Kilometer bis zum Ziel meiner Radtour bleibe ich im Werratal. Am späten Nachmittag ist die erlebnisreiche 6-Tage-Radtour durch vier Bundesländer in der Kurstadt Bad Salzungen beendet.

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Main- Aisch-Tauber-Kinzig - Radtour 1999
Über diesen Feldweg westlich von Hünfeld führt der Weg nach Thüringen.