Elbe - Havel - Spree - Radtour 2018 |
29.07. - 30.08.2018 |
Kompakt365 km |
Die Idee zu dieser Drei-Tage-Radtour entstand spontan, als ich einen Termin am Rande von Berlin wahrnehmen wollte. In drei Tagen fuhr ich auf dem Elbradweg den Abschnitt zwischen Magdeburg und Havelberg, auf dem Havel-Radweg von Havelberg bis Berlin und schließlich vom Berliner Westen bis nach Erkner bzw. Woltersdorf abschnittsweise an der Spree. Von Elbe und Havel war unterwegs nicht viel zu sehen. Die Landschaft ist flach und der Radweg ist oft mehrere Kilometer vom Fluss entfernt und oft durch Deiche getrennt. Vor der Stadt Brandenburg ändert sich die Landschaft. Der Radweg führt nun entlang der Seen, durch die die Havel fließt. Potsdam und Berlin beeindruckten mich insbesondere durch die Konfrontation mit der Geschichte der deutschen Teilung. Erstmalig bin ich komplett von Ost nach West 70 Kilometer durch die deutsche Hauptstadt gefahren.
1. Tag Magdeburg - Havelberg116 km |
Nach der Bahnreise starte ich am Magedeburger Hauptbahnhof die Radtour. Für die Besichtigung der Stadt bleibt keine Zeit. Ich fahre zum Radweg auf der rechten Elb-Seite und aus der Stadt heraus. Nach ca. 20 km erreiche ich das imposante Wasserstraßenkreuz Mageburg. Über eine große Brücke wird hier der Mittellandkanal geführt. Hinter Schartau (Kilometer 35) wechselt der Hauptradweg auf die linke Elbseite. Ich bleibe aber auf der rechten Seite. Nach mehrfacher Umleitung des Radweges wegen Bauarbeiten erreiche ich die Stadt Jerichow mit dem gleichnamigen Kloster. Die Stiftskirche St. Marien und St. Nikolaus gehört zu den ältesten Backsteinbauten in Norddeutschland. Nach einer Rast im Kloster-Café fahre ich dann bei großer Hitze weiter nach Norden. Am späten Nachmittag erreiche ich die Havelbrücke in Havelberg. Ich brauche aber noch eine weitere Stunde, um ein bescheidenes Nachtlager in der von vielen Touristen besuchten Hansestadt Havelberg zu finden. Auf die Fahrt zur 15 Kilometer entfernten Havel-Mündung verzichte ich und genieße vielmehr den Abend in der schönen Altstadt mit Blick zum Domberg und zur Havel.
2. Tag Havelberg - Gollwitz124 km |
Von Havelberg, im nordwestlichsten Zipfel von Sachsen-Anhalt, fahre ich heute die Havel "aufwärts" bis zum Wannsee in Berlin und weiter durch Berlin zum Teil an der Spree entlang bis zum Müggelsee Die Höhendifferenz zwischen dem Flussniveau in Havelberg und dem Müggelsee beträgt gerade einmal 6 Meter!
Der Abschnitt bis kurz vor Rathenow gehört noch zum Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe. Sehenswert ist hier der kleine Ort Garz am Gülper See. Danach folgt der Naturpark Westhavelland. Die Städte Rathenow und Premnitz werden vom Radweg nicht berührt. In Pritzerbe erreiche ich den Bereich der großen Havelseen. Interessante Orte am Weg sind hier Plaue mit Schloss und Schlosspark sowie Kirchmöser mit seinen Industrie-Denkmalen. Von Brandenburg an der Havel sehe ich nicht allzu viel, es bleibt wenig Zeit, weil ich eigentlich noch bis Werder kommen will. Doch 15 km nach dem Brandenburger Zentrum beende ich in Gollwitz an einer schönen Radler-Herberge die Tagestour. Es sind immer noch ca. 30°C, unweit der Quartiers kann ich mich in einem Badesee erfrischen. Zum Abendessen muss ich allerdings nach einmal zu einem Brandeburger Einkauf-Zentrum radeln.
3. Tag Gollwitz - Woltersdorf125 km |
Ich starte zeitig an diesem Hochsommertag. Nach wenigen Kilometern am Havel-Ufer führt der Radweg durch einen interessanten moorigen Waldbereich am Götzer Berg. Bei Schmergow führt der Radweg um eine Deponie. Nach ca. 30 km erreiche ich Werder. Danach führt der Weg entlang des Ufers von Schwielowsee und Templiner See in das Potsdamer Stadtzentrum. Hier gibt es viel zu bestaunen. Die historische Bausubstanz erstrahlt in alter Schönheit. Ich nehme mir einige Minuten Zeit zur Besinnung in der St. Nikolaikirche. Dann fahre ich in der Mittagszeit aus der Stadt heraus und stehe bald an der denkwürdigen Glienicker Brücke - ein Symbol der Trennung Deutschlands. Ich fahre erstmals hinüber nach "Westberlin", bleibe dabei auf dem Radweg neben der Autostraße und habe nach 3 km in der Nähe des Schäferberges den höchsten Punkt (93 m) der gesamten Radtour erreicht. Danach geht es zum Wannsee hinunter und im welligen Auf und Ab durch den Grunewald. Am Grunewaldturm habe ich den zweithöchsten Punkt erreicht. Bald ist Charlottenurg erreicht. Nun führt der Radweg neben der breiten Chaussee schnurgerade in das Berliner Stadtzentrum. Immer in der Nähe des Spreeufers fahre ich über Treptow und Wuhlheide nach Köpenick. Auf dem Radweg am Südufer des Müggelsee fahre ich schließlich nach Erkner und weiter nach Woltersdorf, dem Ziel meiner Radtour.