2023 - Lago Maggiore |
16.09. - 23.09.2023 |
Kompakt
Der Charakter meiner gemeinsamen Wanderungen hat sich seit 2000 logischerweise geändert. Hatten wir viele Jahre Hüttentouren in den Alpen unternommen, so folgten in den letzten Jahren organisierte Wanderungen mit Gepäcktransport. Und nun also eine komplette Wanderwoche mit Wikinger-Reisen: „Lago Maggiore – unendlich schön“.
Am Anreisetag traf sich eine ziemliche große Gruppe (die Wanderinnen waren deutlich in der Mehrzahl) im Hotel Pesce D‘Oro in Verbania-Suna in Italien am Lago Maggiore. Überraschend war, dass sowohl bei der Vorstellung der konkreten Wanderungen als auch bei den möglichen Zusatzaktivitäten, die Reiseleiter Nico vortrug, von der Wandergruppe durchweg Zustimmung kam. Das Klima in unserer Mannschaft stimmte von Anfang an. Das merkte man nicht nur beim Wandern, sondern auch am Abend bei einem Cocktail oder einem Glas Wein.
Das Wetter in der Woche war eigentlich bescheiden, wir hatten nur 2 richtige Sonnentage, aber dafür etliche Liter Regenwasser pro m². Trotzdem wurden alle Wanderungen des Programms und auch die Besichtigungen geschafft. Unterkunft im Hotel und Verpflegung waren auch okay, so dass ich ein absolut positives Fazit für diese Wanderreise ziehen kann.
Wir sind übrigens nach meinen Aufzeichnungen an den vier Wandertagen 42 Kilometer bei 2410 Aufstiegs-Höhenmetern gewandert.
2. Tag: Zum Monte Rosso, dem Hausberg von Verbania (12,3 km, ±495 Hm)
Am Begrüßungsabend hatte sich unsere recht große Wandergruppe und unser Wanderleiter über das Programm der Woche abgestimmt. Danach wollen wir heute den Monte Rosso, den Hausberg von Verbania, besteigen. Das Wetter ist ideal. Wir starten die Wanderung an unserem Hotel unmittelbar am Seeufer. Zunächst geht es durch die kleinen Gassen von Suna, dann folgt ein typischer alter Maultierpfad, der durch den Wald zum Bergdorf Cavandone führt. Nach einer Stunde erreichen wir die kleine Kapelle Buon Rimedio, in die wir heute bei Film-Dreharbeiten hineinschauen können. Dies ist ein günstiger Platz für die erste Trinkpause. Nach 1 Kilometer erreichen wir Cavandone. Es ist ein typisches Bergdorf der Region mit alten Steinhäusern im Dorfkern und vielen neuen modernen Häusern am Dorfrand. Bald sind wir wieder im Wald und nach 4 Kilometer und knapp 2 Stunden Wanderzeit (mit Pausen) erreichen wir den Gipfel des Monte Rosso (693 m) Es ist verblüffend: Nach der Wanderung durch den Mischwald stehen wir hier oben auf einer landwirtschaftlich genutzten Bergkuppe. Eine Agra-Genossenschaft betreibt hier unter anderen auch einen Berggasthof. Hier im Freien unter Sonnenschutz wird italienisch gerastet und das Panorama zum See und zu den Bergen genossen. Für den Abstieg wählt Wanderleiter Nico einen kürzeren, aber auch steileren Weg durch den Wald. Nach einer Stunde haben wir unser Hotel erreicht.
3.Tag: Stresa und Botanischer Garten Villa Taranto
Nach der Sonne am gestrigen Sonntag ist heute Regen angesagt. Wir nutzen daher den Vormittag für einen Besuch in Stresa. Der Ort gilt als Top-Sehenswürdigkeit am Lago Maggiore. Ende des 18. Jahrhunderts wurde Stresa zu einem beliebten Treffpunkt für gekrönte Häupter, Künstler und Dichter. Mit dem Linienbus fahren wir zur gegenüberliegenden Seeseite der Boromeo-Bucht. Zunächst schauen wir uns in der Altstadt um. Bei leichtem Regen wandern wir dann an der Seepromenade zu den großen Hotels der Stadt. Foyers und Gartenanlagen der Grandhotels sind für uns zugänglich. Besonders beeindruckend ist die Brunnenanlage am Grand Hotel des Iles Borromées. Einen ½ -stündigen Starkregen verbringen wir danach auf der Dachterrasse des Hotels Astoria.
Am Nachmittag besuchen wir die Botanischen Gärten Villa Tarando an der Südostseite von Verbania. Das Linienschiff bringt uns hierzu von Stresa fast bis zum Eingang der imposanten Gartenanlage, die der Schotte Captain Mc Eacharn im vergangenen Jahrhundert angelegt hat. Es ist verblüffend, wie in innerhalb kurzer Zeit so gewaltige Baumriesen hier gewachsen sind. Die Pracht dieser Gartenanlage müssen wir allerdings wieder bei leichtem Regen anschauen. Nach dem Besuch der Anlage wandern wir am späten Nachmittag dann schließlich ca. 4 km an der Uferstraße und an der Seepromenade zu unserem Hotel zurück.
4. Tag: Aufstieg zum Sasso del Ferre (6 km, +860 / -110 Hm)
Heute ist der sonnigste Tag der Woche und wir wollen zum Gipfel des Sasso del Ferro. Hierzu fahren wir zunächst mit der Fähre von Intra über den See nach Laveno. Während der Normaltourist nun die Seilbahn nutzt, starten wir die Wanderung hinauf. Der Weg ist kein Premiumwanderweg, denn es geht faktisch nur steil bergan, erst durch den Ort und danach auf einem Maultierpfad. Nach 1 Stunde haben wir bereits 400 Höhenmeter geschafft - das ist allerhand. Nach 2½ Stunden stehen wir auf dem Gipfel des Sasso del Ferro (1.062 m). Unser Weg hatte fast 20% Steigung! Nun können wir den Ausblick auf den See und die Berge genießen. Die große Mittagspause wird aber auf der Aussichtsterrasse neben der Bergbahn eingenommen. Von den vielen Besuchern hier oben dürften wahrscheinlich nur 1% den mühsamen Wanderaufstieg genommen haben. Das Highlight des Tages ist schließlich die Talfahrt mit der Funivie del Lago Maggiore, wie die Seilbahn offiziell heißt. Es ist eine der letzten Korbseilbahnen der Alpen. In 15 Minuten schweben wir wieder nach Laveno. Nach der Fähr-Überfahrt schauen wir uns noch ein wenig im Zentrum von Intra um. Der Stadtbus bringt uns schließlich zum Quartier zurück.
5. Tag: Im Val de Grande zum Rifugio Cavallone (11,1 km, ±470 Hm)
Nach der Vorstellung der Wanderziele am Ankunftsabend durch unseren Reiseleiter Nico sollte die heutige Tour im Nationalpark Val de Grande die schönste Wanderung werden. (Bewertung im Internet: „Diese alpine Rundtour im Val Grande führt uns auf den Gipfel des Monte Todano und bietet atemberaubende Panoramablicke auf den Lago Maggiore und das Monte Rosa Massiv“). Doch leider ist es schon am Morgen stark bewölkt und es wird wieder regnen. Dennoch fahren wir mit 3 Taxen zum Startpunkt Diese alpine Rundtour startet am Parkplatz an der Capella Fina in 1100 m Höhe. und wir laufen diese entgegen dem Uhrzeigersinn. Auf den ersten 4,5 km gibt es keine nennenswerten Steigungen. Es wäre Genusswandern pur, wenn wir nicht in den Wolken wandern würden. Mitunter können wir jedoch den Lago Maggiore erkennen. An einer Wegkreuzung verlassen wir den Panoramaweg und steigen im Wald 300 Höhenmeter hinauf. Wir erreichen nun eine interessante Graslandschaft, die jetzt auch im Regen beeindruckt. Nach einem letzten Steilanstieg erreichen wir die Rifugio Cavallone, die Sektionshütte des Alpenvereins CAI Intra (1.540 m). Hier können wir uns wieder am Ofen trocknen, wärmen und auch stärken. Danach geht es wieder in den Regen hinaus. Auf den Aufstieg zum Balmit (1.667 m) verzichten wir, denn zu sehen gibt es heute nichts. Wir wandern vielmehr zum Gipfelkreuz Pian Cavallone vor und wandern danach zur Capella Fina zurück.
6. Tag: Isola Madre und Isola Bella
Die Hoffnung auf besseres Wetter in unserer Wanderwoche haben wir aufgegeben. Morgen soll es etwas besser werden, so dass wir heute die Borromäischen Inseln Isola Madre und Isola Bella besuchen wollen. Beide Inseln sind im Privatbesitz der Borromeo-Dynastie, die seit dem 15. Jahrhundert zu den reichsten Familien Oberitaliens zählt.
Ein Charterboot holt uns am Bootshafen in Suna ab und bringt uns zunächst zur Isola Madre. Sie ist die größte Insel im Lago Maggiore (60 ha). Die gesamte Insel ist eine große Parkanlage mit dem historischen Gebäude-Ensemble Palazzo Madre.
2½ Stunden gibt uns Reiseleiter Nico zum Erkunden des Botanischen Gartens und für den Besuch der Ausstellung im Palazzo, der nach wie vor von der Familie Borromeo auch privat genutzt wird. Der Park selbst ist eine perfekte Komposition aus Bäumen, Blütenstauden und Wiesen, auf denen Fasane und Pfauen spazieren. Am wertvollsten ist wahrscheinlich die Kaschmir-Zypresse, die einst als schönster Baum der Welt galt. Während ich noch durch die Ausstellung im Palazzo gehe, beginnt ein intensiver Starkregen. Bei einem Cappuccino lässt sich jedoch diese ½ Regenstunde gut überbrücken.
Um 12:30 Uhr legt unser Charterboot wieder an und bringt uns hinüber zur Isola Bella. Die 20 ha große Insel ist deutlich kleiner als Isola Madre. Sie wird dominiert von einer gewaltigen barocken Schlossanlage, in die der Garten mit integriert ist. Auch hier bleiben 2½ Stunden für den Besuch. Im gewaltigen Palazzo sind 2 Etagen der Öffentlichkeit zugänglich. Neben der Größe und Gestaltung des Palazzo bin ich auch von der Vielzahl an Kunstwerken (Bilder, Plastiken, Porzellan, Möbel, Wandteppiche) beeindruckt. Die barocke, im Verhältnis kleine Gartenanlage, beindruckt ebenfalls durch die barocke Gestaltung.
Nach so viel Kunst bleibt dennoch Zeit, vor der Abfahrt mit den anderen in einem der vielen Restaurants noch einzukehren…
7. Tag: Von Cannobio nach Cannero-Riviera (12,6 km, +610 / -585 Hm)
Die letzte Wanderung verbindet Cannobio und Cannero Riviera, die beiden nördlichsten Orte der italienischen Lago Maggiore-Westseite. Mit einem Reisebus fahren wir nach Cannobio. Doch der Start der Wanderung verzögert sich, weil es plötzlich wie aus Eimern gießt. Erst um 11 Uhr starten wir den Aufstieg Richtung Viggiona. Bald erreichen wir an einem Bach die Siedlung Mulinesch (Mühlen..). Überall auf unserem Weg, wo unser Weg Fahrstraßen kreuzt, sind auch Häuser bzw. Ferienhäuser entstanden. Nach 5 km erreichen wir Viggiona (500 m über dem See) und nach 7,5 km Trarego (580 m über dem See). Inzwischen regnet es wieder intensiv, so dass wir froh sind, uns im Gasthof bei Cappuccino und Kuchen trocknen zu können. Nach der Pause besuchen wir im Ort den Künstlergarten Casetta Elisabetta. Es ist äußerst interessant zu sehen, wie diese deutsche Künstlerin gemeinsam mit anderen Künstlern Landschaft und Kunst verbunden hat. Danach steigen wir direkt nach Cannero ab. Zunächst geht es auf einem Maultierpfad durch den Esskastanienwald. Danach noch 200 Höhenmeter im Zickzack durch den Steilhang des Ortes. Dann sind wir wieder am Lago Maggiore. An der Grotte von Cannero wartet bereits unser Reisebus auf die Rückfahrt zum Hotel.
8. Tag: Locarno
Auf der Hinfahrt zum Lago Maggiore hatten wir keine Zeit, um uns im Schweizer Nobel-Ferienort umzuschauen. Die Stadt ist faktisch komplett durch einen Tunnel vom Fernverkehr befreit. Auf der Rückfahrt steuern wir deshalb direkt den Bahnhof von Locarno an. 2 Stunden haben wir nun Zeit, um am Piazza Grande und bei einem Cappuccino am Lago Maggiore einige Impressionen von diesem schönen Ort zu gewinnen.
Danach fahren wir die Serpentinen zum S. Bernhardino hoch und sind überrascht, als wir auf der Nordseite der Tunnelausfahrt den ersten Schnee der Saison erblicken.
DAV Chiemgau- Tour |
02. - 05.06.2016 |
Kompakt
Zur schönsten Blumen-Blühezeit wandere ich in einer Gruppe von Bergfreunden der DAV-Sektionen Gera und Dresden in einem sehr schönen Abschnitt der Chiemgauer Alpen südlich des Chiemsees. An den ersten beiden Tagen stiegen wir auf Gipfel und Kamm westlich des Flüsschen Prien. Danach folgt der Aufstieg zu den Bergen östlich der Prien. Insgesamt sind bei 45 km Tourlänge + 3295 / -2508 Höhenmeter zu meistern.
1. Tag: Hohenaschau - Hochrieshütte (11 km, +987 / -90 Höhenmeter)
In Hohenaschau startet unsere DAV-Wandergruppe. Im ersten Abschnitt wandern wir im Steilanstieg aus dem Ort (625 m) zur Riesenalm (1346 m). Nach einer Rast folgt dann der Aufstieg zur Hochrieshütte (1567 m). Der Hüttenwirt der DAV Hütte (Sektion Rosenheim) empfängt uns freundlich. Er hat jetzt an einem Werktag zu Beginn der Sommersaison noch viel Zeit für die Gäste. Die Sanierung und Erweiterung der Hütte ist zwar noch nicht beendet, doch der Gast fühlt sich hier oben gut aufgehoben. Im Dachlager haben wir genügend Platz und die Bewirtung am Abend ist vorbildlich. Schließlich erläutert uns der Wirt noch zu später Stunde das fantastische Panorama, das vom Bayrischen Wald über Kaisergebirge, Zillertaler Alpen bis zum Großglockner reicht.
2. Tag: Hochrieshütte - Spitzsteinhaus (13 km, +751 / -1051 Höhenmeter)
Nach einem guten Frühstück steigen wir zunächst vom Hochries wieder auf die Riesenalmen ab. Auch danach geht es abwärts durch den Wald zur Holzerhütte, dann aber über eine steile Wiese hinauf zum Predigtstuhl (1494 m), wo wir die erste Trinkpause einlegen.. Nun folgt eine herrliche Gratwanderung über den Klausenberg (1554 m), am Zinnenberg vorbei zur Feichtenalm (1474 m). Hier bei unserer Mittagsrast werden wir von einem imposanten Murmeltier beobachtet. Der Weg führt nun weiter zum Kamm des Brendelberges. Nach leichten Klettereinlagen erreichen wir schließlich die Ostflanke des Spitzsteines mit seiner eindrucksvollen Felswand. Durch den Wald steigen wir dann zum Etappenziel Spitzsteinhaus (1252 m) ab. Nach der Kaffeepause gewinnt unsere Tourenführerin doch noch Mitstreiter für den 350 m-Aufstieg zum Spitzsteingipfel (1596 m). Die Mühe wird von einem herrlichen Panorama, ähnlich wie am Tage zuvor, belohnt. Doch viel Zeit bleibt uns hier oben nicht, eine schwarze Regenwand zieht heran. Ziemlich durchnässt erreichen wir schließlich wieder unser Quartier. In der niveauvollen DAV-Hütte können wir uns aber wieder bestens regenerieren.
3. Tag:Spitzsteinhaus - Priener Hütte (12 km, +844/ -683 Höhenmeter)
Die 3. Etappe ist zweigeteilt: Am Vormittag verlassen wir die westliche Bergregion. Wir steigen 700 m in das Tal hinab zum Ferienort Sachrang (738 m). Es ist schönes Wetter, doch der Abstieg im Wald ist durch den Nachtregen recht glitschig. Mitunter queren wir herrlich blühende Almwiesen. Am Parkplatz von Sachrang stärken wir uns, bevor den 2. Tagesabschnitt in Angriff nehmen. Es geht zunächst auf dem Fahrweg, dann aber im Steilanstieg durch den Wald zu den Almen in einer Höhe zwischen 1400 und 1500 m. Hier werden wir Zeuge des modernen Alm-Auftriebes: Die jungen Kühen werden im Traktorhänger her herauf gebracht. Der letzte kurze Wegabschnitt führt durch die blühenden Geigelberg-Hänge zu unserem Quartier, der Priener Hütte. Hier ist heute am Samstag viel Betrieb. Vielleicht auch aus diesem Grund werden wir hier nicht so fürsorglich vom Hüttenteam umsorgt, wie wir es an den Vortagen erlebten.
4. Tag: Priener Hütte - Bergstation Kampenwandbahn (10 km, +714 / -661 Höhenmeter)
Auf der letzten Etappe durchwandern wir zunächst das Naturschutzgebiet Geigelstein. In der Nacht hat es zwar wieder viel geregnet, doch beim Start um 9:00 Uhr ist es zunächst noch trocken. In einem weiten Bogen steigen wir über die Hänge des Geigelsteins in den Sattel unterhalb seines Gipfels. Doch an den 100 m-Gipfelaufstieg ist bei dem nun einsetzenden Regen nicht zu denken. Der Regen begleitet uns nun bis fast zum Etappenziel. Es folgt ein schöner, aber eben nasser Abschnitt über die Hochfläche der Roßalm (1680 m), wo uns die Kühe bedrängen, zum Weitlahmer Kopf (1615 m). Auf den Abstecher zum Gipfelkreuz müssen wir auch hier verzichten. Vielmehr konzentrieren wir uns auf den drahtseilgesicherten Steilabstieg unterhalb des Gipfels. Es folgt der endlose Abstieg durch den Wald zum Dalsensattel (1050 m). Der letzte große Anstieg unserer Tour auf über 1400 m verlangt bei Regenwetter noch einmal volle Konzentration. Nach insgesamt 5 ½ Wegstunden haben wir dann schließlich unser Tagesziel, die Bergstation der Kampenwandbahn, erreicht. Hier oben scheint jetzt sogar die Sonne, so können wir auf Aschau im Tal hinunter schauen. Ursprünglich wollten wir nun noch zum Fuß der Kampenwand wandern. Doch darauf verzichten wir, denn erstens ziehen bereits wieder dunkle Wolken heran und zweitens sind wir ziemlich durchnässt. So fahren wir um 15:00 Uhr mit der Bahn ins Tal hinab. Nach wenigen Minuten sind wir an unseren Fahrzeugen, wo wir wieder in trockene Kleidung steigen können. Eine interessante Bergtour ist damit beendet. Die Verabschiedung unserer Gruppe aus Gera und Dresden ist nach den vielen gemeinsamen Wander-Kilometern herzlich.
Karwendel - Tour |
09.09 - 11.09.2013 |
Kompakt
Unsere 13. Alpenwanderung sollte eigentlich durch die Bayrischen Alpen führen. Doch wir sind auch 2013 wieder in Tirol, dieses Mal nur wenige Kilometer hinter der deutschen Grenze. Vorlage für unsere Wandertung ist die Karwendel-Tour der DAV Sektion München/Oberland. Wir wandern an 3 Tagen von Hinterriß über Falkenhütte, Engalm zur Lamsenjoch-Hütte. Den Abstieg zum Achensee vermeiden wir, denn die Rückfahrt zu unserem Auto wäre zu kompliziert. Wir steigen also wieder zur Engalm hinunter und fahren mit dem Bus nach Hinterriß zurück.
1. Tag: Hinterriß - Falkenhütte
In der Mittagszeit erreichen wir nach einer Rast in Lenggries den Parkplatz am Gasthof zur Post in Hinterriß, dem letzten mautfreien Ort im Rißtal. Hier in 940 m Höhe befindet sich auch das Infozentrum „Naturpark Karwendel“, für das wir allerdings keine Zeit haben. Es regnet leicht und die Prognose des Gastwirtes prophezeit Schnee auf unserem Wanderweg. (Vor 2 Tagen war hier noch Sommer…) Wir laufen jedoch wie geplant aus dem Rißtal ins Johannistal hinein und auf dem guten Fahrweg zum Kleinen Ahornboden (1400 m) , einer wunderschönen Bergwiese mit uralten Ahornbäumen, hinauf. Auch der nächste Wegabschnitt durch den Ladizwald zur Ladizalm (1573 m) beeindruckt, zumal jetzt auch noch die Sonne scheint. Der 300m Steilanstieg zum Tagesziel ist schließlich auch geschafft und so stehen wir am späten Nachmittag vor der Falkenhütte. Die DAV-Hütte ist trotz des herbstlichen Wetters noch gut besucht, wir müssen nicht ins Lager sondern bekommen ein Zimmer. (allerdings trotz stolzen Preises ohne Bettwäsche…) Zu später Stunde können wir als Tageslohn einen Sternenhimmel beobachten, wie wir ihn seit Jahren nicht mehr sahen.
2. Tag: Falkenhütte - Engalm
Nach der klaren Nacht mit dem tollen Sternenhimmel haben wir auch am Vormittag schönes Wetter. Wir wandern zunächst über das Ladizköpfl zum Mahnkopf (2090 m), dem Hausberg der Falkenhütte. Von hier hat man einen fantastischen Rundblick zu den Bergen des mittleren Karwendels. Insbesondere die Ladizwände im Süden beeindrucken. Auf den Aufstieg zur Steinspitze (Südlicher Falk), der auch für den Bergwanderer erreichbar ist, verzichten wir, denn für den Nachmittag ist Regen angesagt. Wir steigen auf der Mahnkopf-Nordseite ab, finden aber wegen fehlender Wegmarkierung erst nach Fehlversuchen den unteren Hauptweg, der wieder zur Falkenhütte zurückführt. Dafür sehen wir erstmals Gämse im Karwendelgebirge.
Nach der Mittagsrast auf der Falkenhütte wandern wir dann zur Engalm. Zunächst führt der Weg unter den Ladizwänden zum Hohljoch (1794 m) . Nach einem Steilabstieg erreichen wir die Engalm (1227 m) auf dem Großen Ahornboden. Wir müssen uns beeilen, um unser Quartier im Alpengasthof Eng noch im Trockenen zu erreichen. Hier finden wir eine solide und preiswerte Unterkunft und genießen zunächst die Wärme der Sauna.
3. Tag: Engalm - Lamsenjoch-Hütte - Engalm
Die Wetterprognose für den geplanten 4. Wandertag ist äüßerst schlecht: Viel Regen und Schnee oberhalb 1500 m. Wir wollen deshalb heute die beiden Etappen zusammenführen, auf die geplanten Gipfelanstiege verzichten wir. Bei schönem Wetter wandern wir aus dem Enger Tal auf dem E4-Wanderweg, der jetzt auch Adlerweg heißt,an der Binsalm (1500 m) vorbei zum Westlichen Lamsenjoch. (1940 m) Von hier hat man einen schönen Blick zurück zur Gumpenspitze oberhalb der Enger Tales und in den vor uns liegenden Grameier Grund, der zum Achensee führt. Die 1 km entfernen Lamsenjochhütte ist nur hin und wieder zwischen den Wolken zu sehen. Auf dem Panoramaweg unterhalb der Lamsenspitze stehen wie am Vortage Gämse neben dem Weg, die sich kaum von uns aus der Ruhe bringen lassen. In der Mittagszeit rasten wir auf der Lamsenjochhütte, auf der es heute recht ruhig ist. Nach Besichtigung der Bergkapelle der Sektion München & Oberland wandern wir dann über dieselben Wege wieder zur Engalm auf dem Großen Ahornboden hinunter. Zur Kaffeezeit sind wir wieder am Alpengasthof Eng. Ein Ausflug-Bus bringt uns am späten Nachmittag zu unserem Auto in Hinterriß zurück. Vom Busfahrer erfahren wir auf der kurzen Fahrt noch interessante Details über den Naturpark Karwendel. Die Heimfahrt führt schließlich noch durch das obere Isar-Tal nach Wallgau und von dort an Walchensee und Kochelsee vorbei zur Autobahn. So sehen wir schließlich auch noch etwas vom schönen Oberbayern.
Tour du Mont Blanc |
22. - 31.08.2011 |
Kompakt
Der Tour du Mont-Blanc (abgekürzt TMB) ist einer der beliebtesten Fernwanderwege der Alpen. Er verläuft um das Mont-Blanc-Massiv und führt durch drei Länder (Frankreich, Italien und die Schweiz).
Der Weg führt meist über die dem Massiv vorgelagerte Gebirgskette, so dass man zwar nicht unmittelbar in den Eisbereich gelangt, aber dadurch wunderbare Sichten auf den höchsten Berg Europas und die großen Gletscher bekommt.
Bei unserer 12. Alpenwanderung sind wir zwischen dem 22.08. und 31.08.2011 auf diesem wunderschönen Panoramaweg gewandert und haben dabei auch einiges über die Menschen, die Hütten und das Essen in den drei Ländern erfahren und dabei Wanderfreunde aus vielen Ländern kennengelernt.
Hier einige Fakten:
- 10 Tagesetappen
- 9 Übernachtungen (4 Frankreich, 3 Italien, 2 Schweiz)
- ca. 9000 Auf- bzw. Abstiegshöhenmeter (nach eigenem GPS)
- 129 Kilometer Weg (nach eigenem GPS)
Eine spezielle Erfahrung machten wir mit den Läufern des alljährlichen großen Laufspektakels Ultra-Trail-Mont-Blanc (UTMB).
Während unserer 6. Etappe überholten uns viele der ca. 2500 Läufer der 150-Kilometer-Schleife. Der spanische Sieger schaffte übrigens unsere 10-Tagestour in 20:36:43 Stunden...
Die Tour auf Alpenvereinaktiv.com
1. Tag: Anreise, Les Houches - Refuge du Truc
Nach unkomplizierter Anreise über Schweizer Autobahnen und den Serpentinen von Martigny erreichen wir 13:30 den Parkplatz neben der Seilbahn in Les Houches. Die Bergstation (1.760 m) ist der Ausgangspunkt unserer 10-tägigen Wanderung. Nicht weit ist es zur Station Bellevue der Tramway du Mont Blanc. Eine Hängebrücke führt uns über den Abfluss des Bionassay-Gletschers. Der Anstieg auf dem Gegenhang führt uns hinauf zum Co de Tricot (2.120 m). Beim Blick zurück erkennen wir die Zahnradbahn auf der steilen Trasse am Berghang. Vor uns liegt die schöne Alpsiedlung von Miage und unser Tagesziel auf dem Berge. Nach dem 600-Meter- Abstieg genehmigen uns an dem schönen Refuge de Miage eine Pause, die sich rächen soll. Im letzten 100-Meter-Anstieg überrascht uns ein kräftiger Gewitterguss. Pitschnass erreiche ich schließlich das Ziel. Beim ersten französischem Menü der Tour im Gastraum des Refuge du Truc ist jedoch dieser Schreck überstanden.
2. Tag: Refuge du Truc - Refuge de la Croix du Bonhomme
Das kleine Refuge du Truc war insgesamt ok. Das Bettenlager, das nun Dortoir heißt, war geräumig und gut durchlüftet, die sanitären Anlagen absolut in Ordnung.
Wir wandern bei schönem Wetter zunächst durch den Nadelwald hinunter in das schöne Dorf Les Contamines. Heute, am Diensttag ist Markttag. Wir bekommen Käse, Wurst und Schinken zum Kosten angeboten und kaufen etwas Obst ein. Oberhalb des Ortes streifen wir durch einen schönen Sport- und Erlebnispark. Dann erreichen wir die bekannte Wallfahrtkirche Notre Dame de la Gorge (1.210 m). Nach kurzer Rast steigen auf einem alten Römerweg neben der Klamm des Bont-Nant-Baches zunächst durch den Wald, später im sanfteren Gelände zum Refuge de La Balme (1.706 m). Nach einer Rast im Wirtshausgarten erfolgt am Nachmittag der steile Aufstieg über zwei Plateaus zum Col de Bonhomme (2.329 m). Hier können wir unser Tagestour noch einmal einsehen. Nach einer weiteren Stunde durch felsige Landschaft erreichen wir das Col de la Croix Bonhomme und unmittelbar darunter unser Tagesziel das Refuge du la Croix Bonhomme (2.443 m), der höchsten Hütte auf dem TMB. Wir bekommen im voll besetzten Haus noch Quartier im 6-Mann-Zimmer. Das Abendmenü wird an langen Tischreihen für die ca. 60 Gäste serviert.
3. Tag: Refuge de la Croix du Bonhomme - Refuge des Mottets
Auch heute haben wir wieder schönes Wetter. Wir steigen zunächst wieder zum Col de la Croix Bonhomme zurück. Am Col des Fours (2.665 m) entscheiden wir uns zu einem Abstecher zum Tête Nord des Fours, den wir nicht bereuen. Ein sanfter Aufstieg führt hinauf zum Gipfel (2.756 m). Hier am höchsten Punkt unserer Tour sehen wir erstmalig die Mont-Blanc-Kette auf der Südseite. Ein imposanter Anblick!
Der Abstieg vom Col des Fours ist zunächst sehr steil und führt durch interessante Gesteins- und Tuff-Formationen, in das sich die Quellwasser eingraben. Unten im Tal erreichen wir die kleine Siedlung Ville Glacier, wo wir, wie im Reiseführer versprochen, schmackhaften Bergkäse einkaufen können, der hier hergestellt. Nach der Käse-Brot-Mittagsrast wandern wir am frühen Nachmittag im Tal hinauf zu unserem Etappenziel. Das Refuge des Mottets (1.978 m) muss in den letzten Jahren neu aufgebaut worden sein. Wir finden Platz im 4-Mann-Zimmer. Dusche und WC funktionieren perfekt.
Am Abend bekommen wir das bisher beste französische Menü serviert (im vorletzten Gang obligatorisch Käse). Stimmungsvoll wird es schließlich, als uns die Wirtin noch einige französische Lieder auf dem Akkordeon spielt.
4. Tag: Refuge des Mottets - Rifugio la Miason Vielle
Gleich hinter der Hütte beginnt der Weg zum Col de la Seigne. Der 600-Meter-Aufstieg lässt sich recht gut laufen und so erreichen wir entspannt den Grenzpass. Die nächsten Tage werden wir nun in Italien wandern.
Am Pass stehen schon die mit Hubschrauber heraufgebrachten Serviceboxen für das Laufspektakel Ultra-Trail-Mont-Blanc (UTMB), das uns später noch erreichen wird.
Wir steigen nach Italien ab und kommen 100 Meter tiefer am neuen italienischem Mont Blanc-Infozentrum vorbei, wo wir viel Wissenswertes über den Berg erfahren.
Der Weg führt nun oberhalb des langgezogenen Hochtal Vallon de la Lee Blanche entlang. Nur das Pfeifen der Murmeltiere sind zu hören. Gegen Mittag erreichen wir die stark frequentierte Rifugio Elisabetta Soldoni. Die Hütte (italienischer Alpenverein CAI) ist ein Tagesziel vieler Urlauber aus dem Aosta-Tal. Die Gletscher reichten früher bis an das Haus. Inzwischen ist der Abstand zu den Gletscherzungen jedoch schon recht beachtlich.
Unterhalb der Hütte folgt ein 100-Meter-Abstieg zur Hochmoor- und Seen-Landschaft Lac de Combal, einem sumpfigen Biotop. Ca. 2 Kilometer führt ein Fahrdamm durch dies Landschaft, die durch die riesige Randmoräne des Glacier de Miage abgeriegelt ist.
Wir steigen hier 350 Meter gegenüber dem Gletscher auf. Von hier oben hat man eine fantastische Sicht auf den Eis- und Schuttstrom des Miage-Gletschers.
Die Beobachtung von Murmeltieren auf einer Wiesensenke ist sehr interessant. Die Zeit hierfür fehlt uns jedoch beim Abstieg über Skipisten zu unserem Ziel: Es setzt starker Regen ein und unmittelbar vor der Hütte stehen wir zum zweiten und letzten Mal während unserer Tour im Regen…
Das Rifugio la Maison Vielle am Col Checroui liegt zentral in einem Skigebiet von Courmayeur und ist im Winter sicherlich ein Zentrum des Apres-Ski. Aber auch jetzt im Sommer ist es hier sehr abwechslungsreich. Wir bekommen Quartier in einem Kellergewölbe, wo uns beim Schlafen gehen noch die Katze besucht, und am Abend genießen wir ein gutes italienisches Menü.
5. Tag: Courmayeur
Heute ist Erholung angesagt. Weil wir auf der Rifugio Bertoni wegen der Laufveranstaltung kein Quartier bekamen, machen wir aus der Not eine Tugend und legen einen Ruhetag in Courmayeur ein. Der noble Ort am Abschluss des Aosta-Tales ist Pendant zum französischem Chamonix und durch Mont Blanc-Tunnel sowie über Seilbahnen miteinander verbunden.
Unser Hotel liegt im lieblichen Ortsteil Dononne und ist für uns Hüttenwanderer sehr komfortabel.
Am Tag schauen wir uns zunächst im Skiort Courmayeur um, das in Baustil und Bauqualität teuren Orten in Tirol oder der Schweiz vergleichbar ist.
Später schauen wir uns dann in unserem Dononne um. Von der behutsamen und kunsthandwerklich niveauvollen Sanierung der alten Häuser in den engen Gassen sind wir sehr angetan. Den Abend verbringen wir in einer Pizzeria, wo sich offensichtlich die Familien aller Generationen der Ortschaft zum Freitag-Abend-Essen treffen.
6. Tag: Courmayeur - Rifugio Elena
Mit dem Bus fahren wir aus Courmayeur ins Val Ferret hinauf. In Planpincieux setzen wir dann unsere Wanderung fort. Wir queren den Ferret-Fluss und steigen den steilen Berghang hinauf. In 1900 Meter Höhe erreichen wir wieder den TMB (Tour Mont Blanc-Weg). Bis zum Tagesziel müssen wir nun auf die uns permanent überholenden Läufer des UTMB Rücksicht nehmen.
Gegen Mittag erreichen wir die schöne Rifugio Bonatti. Auch hier am Kontrollpunkt konzentriert sich vieles auf die Läufer. Wir genießen jedoch den Blick nach Westen: Die Wolken ziehen sich langsam von der Spitze des Mont Blanc zurück. So können wir auf dem weiteren Weg oberhalb des Val Ferret das fantastische Bergpanorama betrachten. Auf den Wiesen, die unser Höhenweg schneidet, sind auch jetzt im Spätsommer noch viele Blumen zu sehen.
Dann steigen wir vom Höhenweg ab und erreichen in Arnulf wieder das Tal. Auch hier ist eine UTMB-Kontrollstelle.
Es folgt noch der zu Beginn giftige Anstieg hinauf zum Rifugio Elena (2.062 m). Nach einer Stunde ist auch dieser Anstieg geschafft. Unterkunft und Verpflegung in unserem Quartier sind in Ordnung, wir lassen uns sogar zum teuersten Bier der Tour verleiten...
Noch am Spätabend können wir aus der Gaststätte die Stirnlampen der Läufer im Aufstieg zum Col Ferret erkennen.
7. Tag: Rifugio Elena - La Fouly, Champex - Relais d`Arpette
Heute verlassen wir Italien. Zuvor müssen wir den Grand Col Ferret (2.537 m) hinaufsteigen. Gegen 11:00 Uhr ist das geschafft und wir sind nun in der Schweiz. Auf den sanften Grasmatten zwischen 2500 und 2000 Meter Höhe weiden noch Schafe und Kühe. Etwas abseits unseres Weges steigt ein Adler auf, den ich allerdings nur noch schemenhaft auf dem Foto erwische. Die Mittagsrast auf der Alm La Peule (2.071 m) schlagen wir aus. Wir biegen jetzt ins schweizerische Val Ferret ab. Unser Weg schlängelt sich ca. 300 Meter über dem Tal.
Bei Ferret, einer kleinen Siedlung, steigen wir ins Tal hinab und wandern neben dem Bach nach La Fouly. Der Weg führt direkt zu einer schönen Waldwiese mit dem mächtigen Berg Mont Dolant (3.823 m) im Hintergrund. Seine Spitze ist das Dreiländereck Italien-Schweiz-Frankreich. Auf der Wiese wird heute am Sonntag ein Bürgerfest gefeiert und wir werden von den Organisatoren, dem Ortsvorstand einer Schweizer Partei, mit in das Volksfest einbezogen. In diesem schönen Ambiente genießen wir den gut gekühlten wallisischen Weißwein...
Bis zum Zentrum vo La Fouly (1.600 m) ist es nicht mehr weit. Hier im schönen Wintersport- und Wanderort beenden wir den ersten Wanderabschnitt des Tages.
Um unseren Zeitplan einzuhalten, wird von La Fouly nach Champex geschummelt: Wir nutzen den öffentlichen, aber teuren, Schweizer Busverkehr. Dafür dürfen wir noch in der Kleinstadt Orsiere eine Kafferast einnehmen. Gegen 17:00 Uhr bringt uns der Bus dann in den traditionsreichen Ferienort Champex (1.466 m). Am malerischen See setzen wir unsere Wanderung fort. Zwei Kilometer wandern wir meist neben einer Bisse (historischer Bewässerungskanal) zu unserem Tagesziel hinauf. Das Relais d ´Arpette (1.688 m) ist ein komfortables Wanderhotel, bietet aber auch Rucksacktouristen und Mountainbikern im Dortoir Quartier. Dusche etc. sind bestens und am Abend wird allen ein solides Schweizer Menü geboten (Hauptgericht: Käsefondue, alternativ Hirschbraten). Wir sind heute wirklich in der Schweiz bestens aufgenommen worden..
8. Tag: Relais d`Arpette - Trient
Direkt hinter dem Relais d ´Arpette beginnt der Wanderweg hinauf zum Fenetre d´Arpette. Zunächst führt der Weg an Kuhweiden vorbei. Die kleinen, schwarzen Tiere könnten Erdingerkühe sein, die für Kuhkämpfe gezüchtet werden. Nach einem Waldabschnitt beginnt dann der steile Felsaufstieg zum „Fenster“. Gegen Mittag erreichen wir den markanten Einschnitt. Hier oben bieten sich viele Sichten an. Zunächst kommen die vielen Bergwanderer, die auf den umliegenden Steinen rasten, ins Blickfeld. Dann schauen wir auf die zerrissene Gletscherwelt des Glacier du Trient. Schließlich kann man auch im Osten die Walliser Bergriesen (Matterhorn) erahnen. Wir bleiben ca. eine Stunde hier oben, dann steigen wir parallel zum östlichen Gletscherrand ins Tal ab. Der Weg ist zunächst recht steil, weiter unten wird er flacher. An der Buvette Chalet du Glacier genießen wir noch einmal die Traumlandschaft.
Der letzte Abschnitt des Tages ist dann weniger spektakulär. Bald haben wir das kleine Dorf Trient mit unserem Gasthaus Relais du Mont Blanc erreicht. Auch hier werden wir wieder gut bewirtet.
9. Tag:Trient - Tré-le Champs
Zunächst müssen wir von Trient wieder auf der Talstraße, auf der wir gestern kamen, zurücklaufen. Dann zweigt an einer Kuhweide der Weg zum Col de Balme rechts ab. Er führt mehrere Hundert Höhenmeter im Nadelwald steil hinauf. Sein Profil ist aber durch viele Kehren ideal angelegt, so dass wir ohne Probleme diesen Abschnitt meistern. Auch der obere Abschnitt, der entlang von Weiden führt, lässt sich gut laufen. Mittags erreichen wir den Pass Col de Balme (2.191 m). Vor uns liegt der fantastische Blick zum Mont Blanc-Massiv und in das Arvetal mit Chamonix im Hintergrund. Das heruntergekommene Refuge du Col de Balme hält diesem Panorama nicht stand. Dennoch trinken wir einen Tee vor dem Haus.
Nach der längeren Pause wandern wir dann weiter. Zunächst steigen wir noch zu einer Hochmoorwiese hinter dem Tete de Balme, dann wandern wir zum Gratzug Montagne des Poisettes hinüber. Von hier kann man nach beiden Seiten in die Täler schauen, aber auch das Mont Blanc-Massiv bleibt ständig präsent.
Es folgt ein langgezogener Abstieg auf dem Sattel, später dann im Wald. Schließlich erreichen wir wenige Hundert Meter vom Col des Montets die Passstraße nach Chamonix. Bis zu unserem Quartier in Tré-le-Champs sind es nun nur noch wenige Schritte.
Das Gite-Refuge La Boerne ist das urigste Quartier auf unserer Runde. Wir bekommen Platz in einem der vielen kleinen Zimmer im Dachgeschoss. Auch Dusche und WC sind sehr platzsparend angelegt. Das abendliche Menü für ca. 35 Gäste ist absolute Spitze. Das Glück wäre vollkommen gewesen, wenn in der Nacht das Dachgeschoss einigermaßen durchlüftet worden wäre...
10. Tag: Tré-le Champs - Chamonix
Beim Frühstück im La Boerne ist die unruhige Nacht schon wieder vergessen. Dann brechen wir zur letzten Etappe auf. Gleich hinter Tré-le-Champs beginnt der Einstieg in den Wald. Der Weg führt ca. 700 Höhenmeter fast ohne Kehren zum Téte-aux-Vents hinauf. Bald können wir auf die Orte im Arvetal hinunterschauen. Imposant wird der Abschnitt bei der Felsnadel Aiguilette d`Argentiere. Nun haben wir auch den Mont Blanc wieder im Blickfeld. Der nun folgende Wegabschnitt, der über Leitern begangen wird, ist nicht wirklich schwierig.
Bald erreichen wir den Téte-aux-Vents, einen durch eine Steinpyramide markierte Weggabelung. Vor uns liegt der legendäre Grand Balcon Sud. Kurz diskutieren wir, ob wir noch den Weg hinauf zum Lac Blanc wählen. Doch hierfür haben wir heute nicht mehr genügend Zeit. So genießen wir die Wanderung auf dem Grand Balcon zur Seilbahn Le Flegere mit dem sich ständig wechselnden Sichten zum Mont Blanc-Massiv.
13:30 Uhr fahren wir dann mit der Bahn nach Chamonix hinunter. Dort haben wir sofort Bus-Anschluss und so sind wir bald wieder am Auto in Les Houches. Nach 10 Tagen packen wir die Bergschuhe endgültig ein. Dann, nach dem Essen in Le Houches, fahren wir nach Chamonix hinauf. Eine knappe Stunde bleibt für Besichtigung des schönen Stadtzentrums und einem Espresso am Marktplatz. Dann verabschieden wir uns endgültig vom Mont Blanc. Am Pass Col de Forclaz schauen wir in das Rhone-Tal hinunter. Am späten Abend sind wir dann wieder in Deutschland.
Meraner Höhenweg West und Nord |
27.08 - 30.08.2010 |
Kompakt
Drei Tage wandern wir vom Gasthof Giggelberg oberhalb Partschins über Katharinaberg, Stettiner Hütte bis nach Pfelders und lernen dabei die wahrscheinlich schönsten Abschnitte des Höhenweges kennen. Eigentlich wollten wir noch von der Stettiner Hütte durch die Texelgruppe nach Meran, doch inzwischen erreicht uns der Schnee auch auf der Stettiner Hütte. So bleiben uns noch interessante Ziele an den Spronser Seen im Naturpark Texelgruppe für eine spätere Wanderung.
1. Tag: Anreise nach Partschins
Bis zum Reschenpass verfolgt uns der Regen aus dem Norden. Doch in Südtirol schein die Sonne und so genießen wir noch den Nachmittag in Meran, nachdem wir unser Quartier auf dem Berggasthof Giggelberg bestätigt bekamen. Am späten Nachmittag fahren wir mit der neuen Texelbahn auf 1500 m hinauf, beziehen ein schönes Zimmer im Neubau des Gasthofes, der erst komplett 2011 übergeben wird
2. Tag: Giggelberg - Katharinaberg (Montferlhof)
Start- und Endpunkt der Etappe liegen auf ähnlicher Höhe. Bei Sonnenschein sind dennoch über 700 Höhenmeter auf dem wunderschönen Abschnitt des Höhenweges zu ersteigen, denn mehrfach fällt der Weg an Einschnitten der Bäche 100 m hinunter. Im Wald sind unmittelbar neben dem Weg Unmengen frischer Speisepilze zu bewundern. Nach der Rast am Linthof verlassen wir das Etschtal und wandern oberhalb des engen Schnalztales. Bald erkennen wir Katharinaberg. Wir steigen aber nicht in das schöne Dorf hinunter, sondern wandern noch bis zum Montferlhof, einem uraltem, intakten Bauernhof, wo wir ein schönes Quartier finden..
3. Tag: Katharinaberg (Montferlhof) - Stettiner Hütte
Auch heute am Sonntag haben wir wieder schönes Wetter. Nach dem Start verlassen wir bald das Schnalztal und wechseln in das Pfossental. Zunächst bleiben wir noch auf einem schmalen Weg am Waldhang, dann steigen wir am Gasthof Jägerrast (Unterkaser) auf den breiten Touristen-Wanderweg. Auf dem Abschnitt bis zum Berggasthof Eishof sind heute viele Familien unterwegs. Danach beginnt der alpine Abschnitt des Pfossentales. Der Weg wurde in den 20er Jahren durch italienische Pioniere aber breit ausgebaut, so dass wir den gewaltigen Anstieg (Insgesamt 1800 Höhenmeter an diesem Tag!) gut meistern.
Am späten Nachmittag erreichen wir das Eisjöchl und schauen zu den Dreitausendern (Hohe Weiße, Hohe Wilde, Grafspitze) und zur Stettiner Hütte, unserem Tagesziel. Neben den Wanderern sind hier auch viele Mountainbiker, die den schönen Sonntagabend genießen..
4. Tag: Stettiner Hütte - Pfelders
Ein erster Blick aus dem Fenster zeigt, dass über Nacht die Kälte aus dem Norden herangezogen ist. Es schneit am Morgen und bis nach dem Frühstück liegen 10 cm Schnee auf den Tischen vor der Hütte. Eigentlich wollten wir heute zu den Spronser Seen inmitten der Texelgruppe wandern, doch bei diesen Wetterbedingungen geben wir diesen Plan auf.
Wir wandern auf direktem Wege nach Pfelders.
Der 1000-Meter-Abstieg hinunter ins Pfelderertal ist unkritisch, der Weg ist wie der im Pfossental perfekt ausgebaut. An der Lazins-Alm sind wir wieder im Spätsommer angekommen. Wir genießen hier bei schönem Wetter die traumhafte Landschaft des Talabschlusses. Bald sind wir in Pfelders, das offensichtlich einen großen Touristenboom erlebt. Hier steigen wir in den Linienbus, der uns nach Meran und Partschins zurückbringt. Am späten Nachmittag verlassen wir das sonnige Südtirol und fahren im Dauerregen zurück nach Deutschland..
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