GR20 Süd
Kompakt
Nach dem Ruhetag in Corte steigen wir am 8. Wandertag nahe der Passhöhe von Vizzavona in den Gr20 Süd ein. Die 6 GR20-Etappen werden wir an 5 Tagen durchwandern. Im Gegensatz zu meinen Erwartungen ist die Landschaft entlang des GR20-Süd auch hier sehr interessant und schön. Wir wandern jetzt meist nicht mehr so hoch, nur noch zweimal geht es über 2.000m hinauf. Wir durchstreifen schöne Mischwälder, in denen die Laubfärbung beginnt, kommen aber auch in phantastische Felsregionen, so am Monte Incudine (2.134m) und insbesondere innerhalb der Bavella-Gruppe, die wir auf der alpinen Variante des GR20 durchsteigen. Die letzte PNRC-Hütte Refuge de Paliri ist die m. E. schönst gelegene und gepflegteste Hütte am GR20, obwohl auch sie nur spartanisch ausgestattet ist. Am Nachmittag uneres 12. Wandertages erreichen wir Conca, das Städtchen am südlichen Ende des GR20. Uns bleibt noch ein erholsamer Badetag an der Südostküste in Solenza, dann fahren wir wieder mit dem Elch-Reisebus via Bastia und Livorno zurück nach Deutschland. |
10. Tag: Vizzavona – Col de Verde
Start: 8:30 Uhr, Ankunft: 20:20 Uhr
Höhenmeter: +1.325m / -1.060m
Frank fährt uns vom Campingplatz Tattone noch ein paar Kilometer auf der Passstraße bis zum GR20 bei Vizzavona hinauf. Mit einer Schulklasse beginnen wir die Wanderung auf dem GR20-Süd und steigen am Vormittag 700m bis zur Bocca Palmente hinauf. Nach der Mittagsrast geht es dann ca. zwei Wanderstunden ohne nennenswerte Höhenunterschiede bis zur Bergeries de Capanelle weiter. Das Gasthaus, im Winter Skistation, ist mit dem Auto erreichbar. Wir kehren hier ein, essen etwas und treffen letztmalig unsere beiden holländischen Wanderfreunde, die wir von den Nordetappen kennen.
Inzwischen setzt stärkerer Regen ein. Wir brechen dennoch gegen 16:00 Uhr auf. Im Regen steigen wir zunächst 20m ab. Es folgt eine lange Wanderung – ohne Regen -durch schöne Mischwälder. Den Marmano-Bach queren wir über eine Hängebrücke. Die traumhaft schöne Landschaft im Marmano-Tal können wir kaum noch genießen, denn es wird immer dunkler. Den letzten Kilometer bis zum Gasthaus Col de Verde (1.289m) müssen wir noch mit der Stirnlampe gehen.
Im Gasthaus bekommen wir noch Lagerplätze, dennoch ist die Stimmung am Abend gedrückt, denn das Wandern in der Dunkelheit wollten wir eigentlich vermeiden.
11. Tag: Col de Verde Refuge d’Usciola
Start: 9:10 Uhr, Ankunft: 18:30 Uhr
Höhenmeter: +1.367 / -930m
Heute liegt ein wahre Achterbahn-Wanderung vor uns: Gleich vor dem Gasthaus Col de Verde geht es steil bergauf. Nach 550m erreichen wir die Bocca d’Oru und bald danach die PNRC-Hütte Refuge de Prati. (1.840m). Im Anstieg überholt uns der Hüttenwirt, der mit seinen beiden Pferden Nachschub zur Hütte bringt. Nach der Querung einer Hochebene, auf der Schafe weiden, geht es zum Grat Punta della Capella hinauf. Der Weg führt zwischen 2000m und 1900m auf den nach beiden Seiten steil abfallenden Grat. Dann führt der Weg bis auf 1500m hinunter, hier quer ein Ost-West-Wanderweg. Dann folgt wieder ein Aufstieg zur Bocca di Furmicula (1.950m). Schließlich geht es dann zur Refuge d’Usciola (1.750m) hinunter.
Die Hütte is bereits voll. Wir bekommen jedoch noch Platz in der Küche für unsere Schlafsäcke. Die Schlafqualität ist bescheiden, irgend jemand verhindert die Lüftung des Raumes…
12. Tag: Col de Verde Refuge d’Asinao
Start: 7:30 Uhr, Ankunft: 18:00 Uhr
Höhenmeter: +1.080 / -1.285m
Nachdem die Massen (es gibt offiziell 25 Schlafplätze) die Hütte verlassen haben, bläst ein Alphorn-Bläser von einem Fels in die Berglandschaft. Was für ein Auftakt an diesem sonnigen Morgen. Wir starten, bedingt durch die „Küchenübernachtung“ heute zeitiger als an den Vortagen, kommen – bedingt durch längere Pausen – doch erst um 18:00 Uhr am Ziel an.
Zunächst geht es von der Hütte hoch zum so genannten Denkmalsgrat. Zwei Stunden wandern wir auf einem schmalen Felsgrat und können nach Ost und West die unter uns liegende Waldlanschaft mit kleinen eingesteuten Bergdörfern bestaunen.
Danach steigen wir etws ab und erreichen das Plateau de Coscionu. Wiesen und Macchia bestimmen nun das Bild. An einem kleinen Bach können wir wieder einmal in einer Gumpe baden. In der Mittagszeit kommen wir an einen Bach, hinter dem der Aufstieg zum Monte Incudine beginnt. Nach der Mittagsrast wird es ernst. 800m müssen wir bis zum Gipfel des Monte Incudine (2.134m) aufsteigen. Im oberen Drittel des Aufstiegs setzt plötzlich Regen ein. Am Gipfelkreuz stehen wir in den Wolken, die hin und wieder aufreißen. Das dicke Ende der Wanderung beginnt im Steilabstieg. Es setzt heftiger Regen ein, bald schießt das Wasser über die breiten Felsplatten, die wir überqueren müssen. Mit der notwendigen Vorsicht wird jedoch der 500m-Abstieg zur Refuge d’Asinao (1.540m) gemeistert. Pitschnass und ziemlich geschlaucht erreichen wir unser Ziel. Heute müssen wir in den beiden Zelten schlafen. Der Schlafsack von Ines ist etwas nass geworden…
13. Tag: Refuge d’Asinao – Refuge de Paliri
Start: 9:00Uhr, Ankunft: 18:35 Uhr
Höhenmeter: +868 / -1.351m
Die Nacht im Zelt war besser als zuvor in der Küche der Hütte. Nach Mitternacht werden wir durch das Geräusch von Huftritten geweckt. Die drei Hüttenpferde stapfen im Dunkeln zwischen den Zelten umher. Unmittelbar neben der Zeltplane finden wir am Morgen die Hufspuren.
Bis zum Abmarsch trocknet die Morgensonne die nasse Kleidung vom Vortag Wir steigen zunächst bis zum Asinao-Bach 200m ab, queren diesen und steigen in den Wald unterhalb der Bavella-Gruppe ein. Bald müssen wir uns entscheiden: Zu viert steigen wir über die alpine Variante zur Bavella-Gruppe hoch. Nach 350m steilem Aufstieg durch den Wald erreichen wir die Bocca di u Pargula (1.665m). Die Rast fällt kurz aus, denn dunkle Wolken drohen. Dennoch steigen wir noch auf den Bavella-Turm III, bevor es auf der Kletterseite hinunter zum Bavella-Pass geht. Unten erwartet uns Frank und Ines, die den unteren GR20 Weg lief, mit einem fürstlichen Buffet…
Nach der Mittagsrast steigen wir in die letzte Wanderregion ein. Durch den herrlichen Bavella-Wald geht es zum San-Petru-Bach (1022m). Noch einmal müssen wir 200m bis zur Foca Finosa aufsteigen. Dann geht es auf einem Traumweg hinunter zur Refuge de Paliri (1.060m). Die gesamte Anlage der Hütte macht einen gepflegten Eindruck, wir bekommen alle Platz in einem Raum, was will man mehr?
14. Tag: Refuge de Paliri -Conca
Start: 9:00Uhr, Ankunft: 18:35 Uhr
Höhenmeter: +398 / -1.165m
Heute starten wir zur letzten Wanderetappe. Das Wetter ist schön, die hellen Felsen um die Paliri-Hütte strahlen im Sonnenlicht. Wir wandern zunächst in einem Waldgebiet abwärts, dann wieder zur Bocca Villaghello (1.040m) hoch.. Es folgt ein großes abfallendes Macchia-Gebiet, in der viele kleine Felsgruppen eingelagert sind.
In der Mittagszeit erreichen wir am Punta-Pizuta-Bach unterhalb eines Wasserfalls mehrere schöne Badegumpen. Letztmalig wird am GR20 gerastet und letztmalig ausgiebig im Gebirgswasser gebadet. Nach der Rast müssen wir letztmalig aufsteigen, der Weg führt in der Höhe zur Bocca d’Usciola, von der wir Conca, unser Endziel erblicken. Der Abstieg durch den Wald ist schnell geschafft und bald sitzen wir mit Frank, der uns mit dem Bus abholt, am Tisch der einzigen Gaststätte von Conca.
Nach diesem Trunk fahren wir auf der kleinen Gebirgsstraße hinunter zu dem gepflegten Campingplatz neben Solenzana.
15. und 16.Tag: Solenzana und Heimfahrt
Heute ist Ruhetag. Wir verbringen den Tag mit Säubern, Packen und Relaxen. Hierzu gehört natürlich das Baden im Tyrrhenischen Meer und eine kleine Wanderung hinüber zum Yachthafen von Solenzana. Am späten Nachmittag komm die zweite Wandergruppe vom GR20 zurück. Gemeinsam wird noch einmal gegessen und viele Wandererlebnisse der letzten beiden Wochen ausgetauscht.
Am nächsten Morgen ist dann endgültiger Aufbruch. Ich springe letztmalig 2006 in das Mittelmeer, bevor wir in unsereren Bus steigen. Wir fahren an der Küstenstraße nach Bastia und liefern die Flieger am Flughafen ab. In Bastia bleibt noch eine Stunde Zeit, sich im Zentrum umzuschauen. Dann fahren wir auf die Fähre, die voll besetzt ist. Gegen 18:00 Uhr erreichen wir Livorno und am folgenden Mittag hat uns die Zivilisation in Deutschland wieder erreicht.
GR20 Nord
Kompakt
Nach der Busfahrt durch die Alpen und die Norditalien steuern wir zunächst den nordwestlichen korsischen Badeort Calvi an, bevor wir unsere Zelte am GR20-Startort Calenzana aufschlagen.. Am nächsten Morgen steigen wir in den GR20 ein. Nach anstrengenden Tagesetappen übernachten wir in den einfachen Lagern der Nationalparkhütten. Zur Sicherheit haben wir zwei Zelte bei uns, denn die Kapazität der Hütten ist teilweise sehr gering. Nach drei bzw. zwei Etappen erreichen wir auf Passhöhen unseren Bus. Hier ist Gelegenheit Kleidung zu tauschen, Nahrung für die nächsten Etappen aufzunehmen und insbesondere etwas besser sich zu pflegen und in den soliden Zelten zu schlafen. |
1. Tag: Anreise
Mit dem Bus des Reisebüros, der mit den Zelten und Vorräten für zwei Wandergruppen beladen ist, fahren wir von Deutschland nach Korsika. Die Überquerung der Alpen und die Fahrt durch Norditalien in der Nacht bekommen wir Fahrgäste kaum mit…
Am Vormittag bringt uns die Fähre von Livorno nach Bastia. Anschließend fahren wir nach Calvi im Nordwesten der Insel. Nach dem ersten Bad im Mittelmeer fahren wir dann nach Calenzana (275m) hinauf und schlagen auf dem gut ausgestatteten Campingplatz unsere Zelte auf.
2. Tag: Calenzana –Refuge di Ortu di Piobu
Start: 7:15 Uhr, Ankunft: 18:00 Uhr
Höhenmeter: +1.456m / -194m
Vor dem Start werden die zu transportierenden Sachen (2 Zelte, Verpflegung für die nächsten Tage) verteilt. Wanderleiter Uwe trägt zusätzlich noch Kochtöpfe und vieles mehr. Auch mein Rücksack dürfte einschließlich 2l Wasser 16kg wiegen.
Um 7:15 geht es dann endlich los. Der für unsere Verhältnisse zeitige Start ist wichtig, denn so können bis zum Mittag einen großen Teil des mächtigen Anstiegs im Schatten laufen.
Zunächst geht es auf einem Saumpfad steil empor. Nach kurzer Rast an der Bocca di Ravalente folgt der endlose Aufstieg zur Bocca a u Saltu (1.250m). Hier wird ausgiebig gerastet.
Am Nachmittag geht es dann erstmalig durch den korsischen Fels. Von der Bocca a u Bassiguellu erkennen wir bereits unser Tagesziel. Doch noch mind. 1 Stunde müssen wir im weiten Bogen zur Refuge di Ortu di Piobu (1.560m) hinüber laufen. Hier ist es am Spätnachmiitag noch angenehm warm.
Wir bekommen ein solides Lager in der Hütte. Auch die Sanitär-Einrichtungen sind für GR20-Hütten vorbildhaft, wie wi im Vergleich an den nachfolgenden Tagen feststellen müssen. Also ein guter Einstieg in unsere Wandertour..
3. Tag: Refuge di Ortu di Piobu - Refuge de Carozzu
Start: 8:15 Uhr, Ankunft: 17:00 Uhr
Höhenmeter: +748m / -1.027m
In der ersten Wanderstunde geht es noch recht gemütlich über Bergrücken und durch den Mischwald. Doch dann folgt der Aufstieg zur Bocca Piccala (1.950m), wo wir rasten. Die Fels-Landschaft ist hier gewaltig. Es folgt ein komplizierter Abschnitt mit Kletterpassagen in Höhen zwischen 1800 und 2000m. Vo der Bocca Carozzu geht es dann extrem steil und wieder mit Klettereinlagen hinunter zur Hütte Refuge de Carozzu (1.270m). Diese ist noch spartanischer als unsere Hütte vom Vortag. Wir warten bis zu einer Stunde auf die „Naturdusche“, das einzige Lager ist dreistöckig. Nur gut, dass wir genügend müde sind…
4. Tag: Refuge de Carozzu – Haut Asco
Start: 8:15 Uhr, Ankunft: 15:30 Uhr
Höhenmeter: +831m / -673m
Die Nacht im fast vollen Schlafraum (>40 Personen) war wider Erwarten recht ruhig. Wir lassen erst die Massen aus, frühstücken in Ruhe und machen uns auf dem Weg.
Zunächst geht es in die enge Schlucht des Spasimata-Baches, dann kontinuierlich bergauf zum kleinen Muvrella-See. Nach der Mittagsrast geht es dann hinauf zur „Osterhasen“-Scharte (2000m), dann nach einem Zwischenabstieg zur Bocca di Stagna (2010m). Der Abstieg hat es aber in sich. Viele Kletterstellen müssen überwunden werden. Außerdem ist es nach leichtem Gewittergrollen und etwas Regen der Fels glitschig
Bald können wir das Wintersportzentrum Haut Asco erkennen. Frank, unser zusätzlicher Busfahrer, hat bereits die Zelte aufgebaut. Wir können uns in der massiven PNRC-Hütte, sie gilt als modernste am GR20, wieder einmal warm duschen und kultivieren. Auch die Verpflegung – heute gibt es u.a. Eierkuchen – ist nahezu sonntäglich.
5. Tag: Haut Asco – Refuge de Tighiettu
Start: 8:00 Uhr, Ankunft: 16:00 Uhr
Höhenmeter: +1.420m / -1.683m
Der Aufstieg bis 1800m im Wald parallel zu einer Ski-Piste ist sehr angenehm.
In der Nähe der ehemaligen Altore-Hütte (2.000m) rasten wir. Nach dem steilen Anstieg zum Col Perdu (2.183m) schauen wir dann in den gewaltigen Felskessel Cirque de la Solitude. 200m müssen wir im steilen Fels, der mit Ketten gesichert ist, absteigen. Dann geht es ähnlich steil wieder hinauf . Nach fast drei Stunden haben wir den Kessel durchstiegen und die Bocca Minuta (2.218m) erreicht. Inzwischen zieht nach dem schönen Wetter des Vormittags ein Gewitter auf. Im Eilgang steigen wir die 600m zur Refuge de Tighiettu (1.683m) hinunter und bekommen wenig vom Regen ab.
In der futuristisch anmutenden Hütte erhalten wir die ziemlich letzten Schlafplätze im Spitzboden. Nach 21:00 Uhr schlafen fast alle Gäste. Wir sitzen noch mit dem Hüttenwirt bei Muskatwein in einer kleinen gemütlichen Runde…
6. Tag: Refuge de Tighiettu – Castellu di Vergio
Start: 8:15 Uhr, Ankunft: 18:20 Uhr
Höhenmeter: +817m / -1.020m
Die Nacht im Hochlager war o.k. Wir starten, wie immer als nahezu letzte von der schönen Hütte. Der Abstieg hinunter zur Bergeries de Ballone (1,440m) ist an diesem sonnigen Vormittag unkompliziert. Nun geht es auf fast konstanter Höhe durch den Wald. Bald kommen wir an einen Bach, für uns Gelegenheit erstmalig ein Bad in einer schönen Gumpe zu nehmen.
Erfrischt geht es dann in den Aufstieg zur Bocca di Focciale (1.962m), wo wir rasten. Jetzt nach dem Mittag ziehen wieder unangenehm kalte Wolken auf. Bis zu Refuge de Ciottulu di i Moru ist es aber nicht mehr weit. Hier ist die offizielle GR20-Etappe beendet. Wir wandern jedoch nach einem Kaffee weiter bis zum Castellu di Vergio.
Es folgt ein schöner Abschnitt. Zunächst geht es über eine Hochebene, die zur Viehweide genutzt wird. Dann wird das Tal des Golo-Baches enger. An einer der vielen Badegumpen springen wir noch einmal in das erfrischende Wasser. Noch reichlich zwei Stunden wandern wir dann durch das Tal und einen schönen Mischwald hinunter zum Castellu di Vergio (1.404m) mit dem etwas heruntergekommenen Campingplatz und den maroden Skianlagen.
Frank und seine Helfer haben jedoch wieder die Zelte aufgebaut und empfangen uns mit Kaffee und Kuchen. Spätestens nach der warmen Dusche fühlen wir uns wieder wohl.
7. Tag: Castellu di Vergio – Bergeries Vaccaghia
Start: 11:15 Uhr, Ankunft: 17:30 Uhr
Höhenmeter: +590m / -360m
Wir wollen eigentlich zeitig starten, doch nach dem Frühstück setzt intensiver Regen ein. Wir warten bis 11:00 Uhr und diskutieren über Abstiegsvarianten, doch dann in einer Regen-Pause brechen wir auf.
Nach einer halben Stunde setzt der Regen wieder ein und verfolgt uns bis hinauf zur Bocca a Reta (1.883m). Hier oben am schmalen Gebirgskamm ist die Wettergrenze und so können wir im Trockenen rasten.
Nach der Pause wandern wir an Viehweiden entlang und erreichen bald den malerischen See Lac de Nino, der unter strengem Naturschutz steht. Es folgt ein Abschnitt im oberen Tavignano-Tal (mit schönen Gumpen). Nach einer Wegbiegung stehen wir plötzlich vor der Bergeries Vaccaghia (1.621m) in Sichtweite zum eigentlichen Tagesziel, der Refuge de Manganu.
Wir trinken bei den Ziegenhirten noch einen Kaffee und erfahren, das unsere Zielhütte, zu der Funkverbindung besteht, bereits übervoll ist. So nehmen wir das Angebot gerne an und schlafen in einer neu eingerichteten Stein-/Holzhütte in angenehmer frischer Luft. Zuvor essen wir bei den Hirten am warmen Feuer und lassen uns beim Weine viel über Ziegenkäse-Produktion und das Leben in der Einsamkeit erzählen.
8. Tag: Bergeries Vaccaghia - Corte
Start: 10:10 Uhr, Ankunft: 20:00 Uhr
Höhenmeter: +386m / -1.560m
In unserer Hütte auf der Bergeries Vaccaghia konnten wir trotz Sturm und Starkregen, als ich einmal die Hütte verließ war ich pitschnass, gut schlafen.
Die Leute der Bergeries und auch der Hüttenwirt der Refuge di Manganu raten uns beim Frühstück dringend ab, auf den 400m höher liegenden Gebirgskamm, auf dem Sturm tobt, aufzusteigen.
Nach gründlicher Überlegung nehmen wir den Rat an und steigen stattdessen durch das langgezogene Tavignano-Tal hinunter in die Bergstadt Corte.
Zunächst ist das Tal noch recht weit. Doch bald ändert sich der Charakter. Nach einem Steilabfall mit einem mächtigen Wasserfall kommt ein langgezogener flacher Waldabschnitt, der mich an den Kepler-Trail in Neuseeland erinnert.
Am Nachmittag erreichen wir die einzige, aber sehr komfortable Hütte A Sega, wo wir uns dann noch einmal stärken.
Es folgt nun ein endlos langer Weg oberhalb der immer tiefer werden Schlucht. Dann im letzten Drittel geht es hinunter zu einer Brücke. Trotz der fortgeschritten Zeit baden wir noch im sauberen Wasser des Tavignano. Im letzten Dämmerlicht erreichen wir schließlich Korte. Hier auf dem gepflegten Campingplatz erwarten uns Frank und Nico, der uns eine wohlschmeckende Käsesuppe serviert.
9. Tag: Corte
Heute ist Entspannung angesagt. Nach dem späten Frühstück wandern wir vom Campingplatz hinüber in das ehrwürdige Zentrum von Corte, das eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Korsen einnimmt. Wir schauen uns an der Zitadelle um und lassen in der Altstadt die Seele baumeln wie die vielen anderen Urlauber, die sich den GR20 wahrscheinlich gar nicht vorstellen können.
Am Nachmittag fahren wir dann hinauf in Richtung Vizzavona, dem Endpunkt des GR20-Nord. Auf einem gepflegten Campingplatz in Tattone stellen wir unsere Zelte auf und geniesen den letzten Abend bevor wir in den GR20-Süd einsteigen.
Korsika 2006 |
08.09. - 23.09.2006 |
Die Reise
Im September 2006 startete ich in einer kleinen Reisegruppe von Elch Adventure Tours, Dresden mit dem Bus nach Korsika. Innerhalb von zwei Wochen, an 12 Wandertagen, meisterten wir 13 der 15 Etappen des GR20 von Calenzano nach Conca.
Extrem schlechtes Wetter auf dem Hochgebirgskamm zwang uns am 8. Wandertag vom GR20 in das Tal abzusteigen. Die Wanderung durch die mind. 20km lange Tavignano-Schlucht nach Corte entschädigte aber für den entgangenen GR20-Abschnitt.
Ab Vizzavona wurden dann alle Etappen des GR20-Süd bis Corte gemeistert.
Der abschließende Badetag am Strand von Solenzara tat dem geschundenen Körper wohl.
Einige Zahlen nach meiner Aufzeichnung:
GR20 Nord u. Abstieg | GR20 Süd | Gesamt | |
Wandertage | 7 | 5 | 12 |
Länge der Wandertouren | ca. 180 km | ||
Höhenmeter | +5.870m / -5.040m | +5.670m / -5.790m | 11.540m / -10.830m |
Geografie
Korsika ist die viertgrößte Mittelmeerinsel. und eine Region Frankreichs. Sie liegt westlich von Italien, auf der Höhe der Abruzzen, nördlich der italienischen Insel Sardinien und südöstlich des Mutterlandes.
Korsika hat derzeit rund 250.000 Einwohner, die Hauptstadt der Region ist Ajaccio . Über Bastia laufen aber die meisten Fähr- und Flugverbindungen zur Insel.
Der GR20 (franz.: Grande Randonnée 20) ist der berühmteste und sagenumwobenste französische Fernwanderweg , die “Königsroute” über die korsischen Berge.
Immer dem korsischen Hauptgebirgskamm folgend quert der ca. 200km lange GR20 in 15 Tagesetappen die Insel von Calezana im Nordwesten bis Conca im Südosten.
Der GR 20 zählt zu den schwersten Fernwanderwegen in Europa.
Tourbeschreibung von Outdooractive.com
Die Route meiner Tour weicht teilweise von der hier vorgestellten Tour ab.