Ararat - Region
Kompakt
Der zweite Teil unserer Reise konzentriert sich auf die fünftägige Trekkingtour zum Ararat. Ab 2500m Höhe wird unser Gepäck mit Pferden zu den 3 Lagern transportiert, wo wir unsere Zelte aufschlagen. Am 4. Tag am Ararat steigen wir dann in der Nacht von Lager 2 in 3700 m Höhe zum Gipfel auf. Bei Traumwetter stehen wir am Morgen glücklich auf dem 5136 m hohen Gipfel. Noch am selben Tage steigen wir bis auf 3500 m ab.
Vor der Ararat-Besteigung besuchten wir noch den legendären Fundort der „Arche Noah“ nahe dem Ararat sowie die heißen Schwefel-Quellen von Diyadin. Am Ende unserer Reise steht noch die Besichtigung des Ishak-Pascha-Palastes bei Dogubayazit sowie die Fahrt und Zelt-Übernachtung am Fischsee auf dem Programm. Am vorletzten Tag fahren wir dann nach Van zurück. In unserem ersten Hotel wird schließlich Abschied von einer anstrengenden, aber auch sehr interessanten Trekkingreise gefeiert..
7. Tag: Dogubayazit - Arche Noah - Schwefelquellen von Diyadin
Um 3.25 Uhr werde ich von ohrenbetäubendem Lärm geweckt. Aus den Lautsprechern der benachbarten Moschee erschallt der fünfminütige Ruf des Muezzin, der mich aus dem Schlaf weckt...
Nach dem Hotelfrühstück fahren wir am Vormittag zum legendären Fundort der „Arche Noah“ nahe der Provinzstadt Agri, 12 km von Dogubayazit entfernt. Fundstücke, die nach einem Erdrutsch 1948 sichtbar wurden, sowie die Beschreibung des Ortes in Bibel und Koran und Berichte aus babylonischen Quellen wurden so gedeutet, dass hier das biblische Schiff gestrandet sei.
Nach dem guten Mittagessen in einem Restaurant von Dogubayazit fahren wir am Nachmittag ca. 80 km westwärts. Nach Verlassen der Fernverkehrsstraße erreichen wir einen Euphrat-Quellfluss und schließlich die heißen Schwefelquellen von Dyadin. Das Schwefelwasser wird zurzeit weder industriell noch touristisch im größeren Stil vermarktet. So sind wir die einzigen, die an diesem Nachmittag in den Pool mit den mind. 40°C heißen Schwefelquellwassers steigen. Anschließend bieten uns unsere Gastgeber noch ein üppiges Picknick hier draußen.
8. und 9. Tag: Am Großen Ararat (1. und 2. Tag)
Am frühen Nachmittag erreichen wir das Lager 1 in 3200 m Höhe. Nach dem Aufbau der Zelte und dem obligatorischem 3-Uhr-Tee wird noch ein Akklimatisierungs-Aufstieg unternommen.
Wir bleiben noch einen Tag im Lager 1. Dabei steht eine größere Akklimatisierungstour an. Über Geröll- und Schneefelder geht es bis auf 3950m hinauf und wieder zum Lager zurück.
Ich habe nach wie vor Probleme mit Magen und Darm. Speziell kann ich das inzwischen schon ziemlich zähe Fladenbrot nicht essen. Am Morgen esse ich puren gekochten Reis, am Nachmittag das Tee-Gebäck. Am Abend schmeckt mir dann wenigstens die obligatorische Suppe...
10. Tag: Am Großen Ararat (3. Tag)
Wir steigen heute zum Lager 2 (3700 m) auf, von wo der Gipfelaufstieg erfolgen soll. Lt. Reisebeschreibung sollte das Lager in 4200 m Höhe aufgebaut werden, doch die Transportpferde kommen noch nicht durch die Restschneefelder.
Nach dem 3-Uhr-Tee wird es hier oben ziemlich kühl. Ich steige noch einmal 250m zur Akklimatisierung auf.
Gegen 18:00 Uhr ist Abendessen. Dann ist Nachtruhe angesagt. Es folgen unruhige Stunden.
11. Tag: Am Großen Ararat (4. Tag) - Gipfelaufstieg
Um 0:35 Uhr werden wir geweckt. Ziemlich zerrädert treffen wir uns beim Frühstück. Ich esse mechanisch reichlich Kekse und trinke viel Tee. Anschließend werden Steigeisen, Gamaschen und Stirnlampen angelegt. Pünktlich 2:00 beginnt der Aufstieg auf dem festgefrorenen Schneefeld neben unserem Lager. Christoph auf Tourenski und Fatma eilen uns schnell davon. Der Rest der Gruppe bleibt über lange Zeit zusammen. Der Aufstieg erfolgt durchweg über die festen Schneefelder. Ich bleibe im vorderen Drittel des Hauptfeldes, meist hinter Kemal, der die Geschwindigkeit für die Gruppe vorgibt. Ab 4:00 Uhr laufen wir in der Dämmerung, bald im Tageslicht. Ab 4500 m Höhe fällt es schwer, die gleichmäßige Schrittfolge einzuhalten. Nach mehreren kleinen Pausen erreichen wir schließlich um 8:50 Uhr den Gipfel (5136 m). Bei herrlichem Sonnenschein und Windstille können wir uns zur Besteigung des höchsten Berges der Türkei gratulieren. Ich versuche von hier oben auch nach Armenien zu schauen. Nur verschwommen ist die Kaukasus-Gebirgskette zu sehen, Jerewan ist im Dunst nicht erkennbar.
Im Abstieg begegnen uns noch Regine und Paul, die auch noch den Gipfel erreichen. Wir sind stolz, dass alle Mitglieder der Gruppe nun hier oben standen. Christoph ist inzwischen dank seiner Skiabfahrt schon wieder im Lager 2.
Wir anderen steigen zunächst über die Schneefelder ab. Doch bald wird es im immer weicher werdenden Schnee gefährlich. So schnallen wir die Steigeisen ab und steigen ca. 1000 m über fürchterlichen Geröll zum Lager 2 hinunter. Gegen 13:00 Uhr bin ich als erster aus dem Hauptfeld wieder bei den Zelten. Bald sitzen wir wieder alle zusammen bei Tee und Gebäck.
Dann packen wir die Zelte ein und steigen schließlich noch zum Lager 3 (3500 m) hinunter.
Hier unten ist es zunächst angenehm warm. Am Abend feiern wir dann beim Wein unsere Ararat-Besteigung.
12. Tag: Am Großen Ararat (5. Tag)
Heute geht unsere Ararat-Tour zu Ende. Zelte und Hauptgepäck werden mit den Pferden nach unten transportiert. Wir wandern zum Trekking-LKW hinunter. Unterwegs stoppen wir nochmals zur Tee-Pause bei der Nomadenfamilie, die wir schon im Aufstieg kennenlernten. Auf 2100 m ist dann unsere Wanderung endgültig beendet. Der LKW bringt uns zum Hotel in Dogubayazit. Der Nachmittag ist mit Essen, Körperpflege und Stadtbummel ausgefüllt.
Am Abend fahren wir zum Wohnhaus der Familie unseres Reiseführers am Rande der Stadt. Wir genießen die Gastfreundschaft der großen Familie und erfahren allerhand über das kurdische Leben in Ostanatolien aber natürlich auch über die kontinuierliche Entwicklung der familiären Trekking-Agentur Ceven-Travel.
13. Tag: Ishak-Pasha-Palast und Fahrt zum Fischsee
Zum Abschluss unserer Reise steht heute zunächst die Besichtigung des zum UNESCO-Weltkulturerbe eingestuften Ishak-Pasha-Palastes. Er liegt 6 km von Dogubayazit an einem Berghang. Der prächtige Palast mit ursprünglich 366 Zimmern wurde im 18. Jahrhundert erbaut, aber bereits 1840 durch ein Erdbeben zum großen Teil zerstört. Die alten vergoldeten Tore wurden unter russischer Herrschaft in die Eremitage nach Petersburg gebracht. Die fantastischen Reliefe am Mauerwerk beeindrucken uns stark.
Am Nachmittag fahren wir noch einmal ca. 100 km nach Nordwesten. Ziel ist der riesige Fischsee (türkisch Balik Gölü) in 2241 m Höhe. Während wir unsere Zelte aufbauen, kauft unser Küchenteam 10kg Fisch, der unmittelbar zuvor gelandet wurde. Am Nachmittag lernen wir erstmalig intensiven Regen in Ostanatolien kennen. Unsere Schlafzelte und das große Küchenzelt bleiben aber trocken, so dass auch unsere Stimmung auf einem Hoch bleibt. Am Abend serviert unsere Küchenmannschaft den lecker zubereiteten Fisch. Inzwischen setzt der Regen wieder ein, doch im Küchenzelt bleibt die Stimmung an diesem Abend hoch.
14. und 15. Tag: Rückfahrt nach Van und Abschied
Heute verlassen wir die Region Agri. Vom Fischsee fahren wir über die Passstraße wieder zum Vansee. Am frühen Nachmittag erreichen wir unser Hotel am Stadtrand von Van. Den letzten Nachmittag verbringen wir noch einmal in der Innenstadt von Van. Am späten Abend sitzen wir dann noch einmal auf der Terrasse am See und erinnern uns an die Erlebnisse der vergangenen Reise.
Am nächsten Morgen verabschieden wir uns am Flugplatz von unseren lieben kurdischen Gastgebern. Bald startet unser Flieger und wir schauen zum letzten Male auf den Vansee und die mächtigen Berge an seinem Ufer.
Vansee - Region
Kompakt
An den ersten zwei Tagen stehen Besichtigung von Van und der Insel Akdamar auf dem Programm.
Danach fahren wir zum Westufer des Vansee . Am ruhenden Vulkan Nemrut Dagi wandern wir zwei Tage in der Höhe von 2250m bis 2950m. Anschließend setzen wir zum Süphan am Nordufer des Vansees um. Die Besteigung des Viertausender erweist sich bei stürmischem Wind als äußerst schwierig. Ich breche bei 3900m den Aufstieg ab. Noch am selben Tage fahren wir dann nach Dogubayazit, in die Ararat-Region.
1. Tag: Ankunft in Van
Die Freunde von Ceven-Travel mit Kemal Ceven an der Spitze holen uns am frühen Nachmittag vom Flugplatz Van ab und bringen uns zum Hotel, das sich 10 km vom Stadtzentrum direkt am Vansee befindet. Nach Checkin und einem ersten erfrischendem Bad im stark alkalischen Wasser (Soda-haltig, Ätzen bei Augenkontakt!) schauen wir uns am späten Nachmittag im Zentrum von Van um. Erstmalig bin ich mit der strengen kurdisch-islamischen Kultur konfrontiert. Die Tee trinkenden Männer und die vielen Jungen sind uns aber sehr freundlich gewogen. Massentourismus, wie in der Westtürkei, ist hier noch unbekannt. Den milden Abend genießen wir auf der Hotel-Terrasse.
2. Tag: Burganlage Van Kalesi und Insel Akdamar
Am Vormittag fahren wir nochmals nach Van. Wir besichtigen die Überreste der alten Burganlage Van Kalesi. Beeindruckend sind die fast unverwitterten alten Keilschriften im glatt polierten Fels. Sie stammen, wie auch die in die Felsen eingelassenen großen, exakt rechtwinkligen Zellen, aus der Epoche der Urartärer (900 v. Chr.) Es stimmt traurig zusehen, dass so wenig zur Erhaltung dieser Denkmale aus vergangenen Kulturen getan wird.
Später fahren wir dann ca. 50km am Vansee westwärts. Wir steigen auf ein Touristenboot um und fahren zur ca. 3 km entfernten Insel Akdamar. Hier besichtigen wir die Armenische Kirche zum Heiligen Kreuz (9. Jahrhundert). Das heute ungenutzte Bauwerk hat wunderschöne Ornamente und Fresken. Die Kirche wird inzwischen vom türkischen Staat saniert. Vom 130m hohen Gipfel bietet sich uns ein wunderschöner Blick auf die Insel, den See und die hohen Berge hinter dem Ufer.
Ein Picknick nach der Rückfahrt am Seeufer und später eine fröhliche Rund auf der Hotelterrasse beschließen den „Kulturtag“.
3. Tag: Fahrt zum Nemrut Dagi und erster Aufstieg zum Kraterrand
Wir verlassen Van und fahren über die teilweise 4-spurig ausgebaute Uferstraße ca. 100 km westwärts. Dabei müssen zwei Pässe (2000 m) überquert werden. Gegen Mittag erreichen wir die Stadt Tatvan. Unsere Betreuer kaufen hier Vorräte für die nächsten Tage ein. Wir genießen inzwischen im modernsten Cafe der Stadt den nun schon geschätzten türkischen Kaffee und wohlschmeckendes Gebäck. In der Innenstadt herrscht ähnlicher Trubel wie in Van. Auch hier werden wir als Westeuropäer für die teetrinkenden Männer als bunte Paradiesvögel wahrgenommen.
Nach dem Mittag fahren wir zum ca. 15 km entfernten Kraterring des ruhenden Vulkans Nemrud Dagi hinauf. 1881 war der Vulkan letztmalig aktiv. Die Caldera des Vulkans hat einen Durchmesser von 7 km, die Westhälfte ist mit einem der größten Kraterseen der Erde ausgefüllt. In 2700 m Höhe schauen wir auf Tatvan zurück und zu dem Kraterkessel hinunter. Wir fahren zu dem kleinen See hinunter und bauen in 2200 m Höhe erstmalig unsere Zelte auf. Am Nachmittag ist die erste Wanderung angesagt. Mit dem Bergführer Rohad steigen wir durch Gestrüpp und steile Geröllfelder zum höchsten nordwestlichen Punkt (ca. 2900 m) hinauf. Ich hatte zwischenzeitlich den Anschluss an die Gruppe verloren. Auf dem Rückweg entdecken wir erstmalig eine Schlange am Wegrand.
Am Abend wird mit gut gekühltem Bier der erste Bergabend gefeiert. Meine Freude hält sich dabei in Grenzen. (Magen / Darmprobleme!)
4. Tag: Wanderung am südlichen Kraterrand des Nemrut Dagi
Die geplante Bergtour auf dem westlichen Kraterrand zum Hauptgipfel lässt sich momentan nicht durchführen. Nach dem Abstieg kann man nur über den großen Kratersee zurück. In dieser Saison ist jedoch noch kein Boot für die Überfahrt auf dem großen See.
So wandern wir auf dem südlichen Kraterrand. Auch hier, in der Höhe zwischen 2700 und 2900 m bieten sich fantastische Blicke in den Kraterkessel. Nach dem Abstieg bis fast auf Seehöhe geht es dann mühsam durch ein Wäldchen, danach durch die offene und heiße Steppenlandschaft des Kraterkessels. Am Nachmittag bringt uns dann der Bus zu den Zelten am kleinen Kratersee zurück. Im Bus ist auch jede Menge Brennholz für das abendliche Lagerfeuer, das im Wäldchen gesammelt wurde, denn bei unserem Zeltplatz ist kaum Holz zu finden.
Am Spätnachmittag bleibt dann noch Zeit für ein Bad im See, dessen Wasser durch die vulkanische Aktivität beeinflusst ist.
5. Tag: Fahrt zum Süphan
Am Morgen bauen wir unsere Zelte ab und verlassen den Krater auf der Ostseite. Es ist nicht einfach, den Bus über die unbefestigten und teilweise durch das Frühjahrswasser zerstörten Wege wieder hinaus auf die normale Landstraße zu steuern.
In der Nähe der kleinen Stadt Athlat am Vansee unterbrechen wir die Fahrt. Hier auf freier Wiese besuchen wir einen riesigen historischen Friedhof aus der Zeit Seldschuken (11. Jahrhundert). Tausende reich ornamentierte Mihrab-Grabsteine, die meisten aus dem 17. Und 18. Jahrhundert, sind hier zu bewundern.
Gegen Mittag erreichen wir Adicevaz. Unsere Reiseleitung holt hier die Permits für die Süphan-Besteigung ab. Wir entspannen bei Tee, später dann beim Mittagessen in der quirligen Kleinstadt.
Nach dem Mittag fahren wir dann zum Süphan hinauf. Zwei Hindernisse sind noch zu überwinden. Zunächst werden wir von einer türkischen Militärstreife aufgehalten, dann müssen wir alle gemeinsam den Fahrweg an einer Bachquerung mit Steinen und Erde auffüllen, damit die Fahrzeuge zum Zeltplatz weiterfahren können. In 2500 m Höhe bauen wir dann auf freier Wiese die Zelte auf.
Am Nachmittag starten wir noch zu einem Akklimatisierungsaufstieg (+300 Höhenmeter).
Letzte Bemerkung: Meine Verdauungsprobleme mit Durchfall und Appetitlosigkeit plagen mich auch heute wieder
6. Tag: Aufstieg Süphan, Fahrt nach Dogubayazit
In der Nacht stürmt es gewaltig auf unserem Plateau. Ich habe so etwas noch nie im Zelt erlebt. Doch die Zelte halten dem Sturm stand.
Um 3:15 Uhr werden wir geweckt, 4:15 Uhr beginnt der Aufstieg zum Süphan-Gipfel noch vor dem Sonnenaufgang. Bald steigen wir über ein breites Schneefeld auf. Danach wird der Weg wird immer steiler und sandiger. Der Wind hat bald wieder Sturmstärke erreicht. Auf einem langen Sattel in 3900 m Höhe muss man sich hart gegen den Sturm stellen, um nicht weggeblasen zu werden. Einige von uns sind schon über das letzte Schneefeld zum Gipfel aufgestiegen. Ich steige jedoch mit einigen anderen von hier wieder ab, auf den Gipfel verzichte ich heute, zumal mich wieder der Durchfall plagt…
Nach dem Abstieg genieße ich trotzdem mit den Gipfelstürmern im Mannschaftszelt ein Bierchen.
Nach kurzer Erholung bauen wir dann schnell unser Lager ab. Mit unseren Fahrzeugen verlassen wir Süphan und schließlich auch den Vansee. 150 km sind es bis nach Dogubayazit, der Basis für unsere Ararat-Besteigung. Am späten Nachmittag rasten wir nahe der Fernverkehrsstraße in einem Gasthaus gegenüber einem imposanten Wasserfall.
Am Abend erreichen wir das Hotel in Dogubayazit. Zur notwendigen Körperpflege gehen wir schließlich noch in ein Haman-Bad auf der Nachbarschaft. Einer nach den anderen aus unserer Gruppe wird mächtig eingeseift, geschruppt und mehr oder weniger durchgeknetet. Das ist zum Abschluss eines strapaziösen Tages Entspannung pur. Die Frauen unserer Gruppe sind übrigens im benachbarten Frauen-Hamam.
Ararat (Türkei) 2010 |
04.06. - 18.06.2010 |
Die Reise
Im Juni 2010 beteiligte ich mich an einer Trekkingreise zum Ararat. Dieser mytische Berg im Dreiländereck Türkei, Armenien und Iran, mit 5136 m der höchste Berg der Türkei, beschäftigte mich schon seit langem und so war ich erfreut, dass unsere DAV-Sektion nochmals eine Reise dorthin organisierte.
Die Reiseleitung vor Ort wurde von der bewährten Trekking-Agentur Ceven-Travel übernommen.
Die Anreise erfolgte mit den Flügen von Berlin-Schönefeld via Izmir nach Van, die Rückreise von Van via Instabul nach Berlin-Tegel.
Im Ablauf der Tour wechselten Besichtigungen interessanter Orte der Region und Akklimatisierung im Hochgebirge ab, bevor dann die Ararat-Besteigung erfolgte.
An den ersten 6 Tagen waren wir in der Vansee-Region unterwegs, anschließend in der Ararat-Region. Die Anfahrt zu den einzelnen Orten erfolgte mit dem Bus von Ceven-Travel. In den Städten Van und Do?ubeyaz?t übernachteten wir im Hotel, in den Bergen schliefen wir in soliden 2-Mann-Zelten.
Fakten:
- 15 Reisetage vor Ort
- 7130 Aufstiegshöhenmeter (nach eigenem GPS)
Wissenswertes über den Ararat
Der Berg Ararat, auch Großer Ararat (türkisch Büyük A?r? Da??) ist ein ruhender Vulkan im Ararathochland in Ostanatolien nahe der Grenze zu Armenien und dem Iran. Er ist mit 5.137 Meter über dem Meeresspiegel der höchste Berg der Türkei. Der kleinere Nachbarberg, der Kleine Ararat (türk. Küçük A?r? Da??), ist 3.896 m hoch.
Die letzte Eruption des ruhenden Vulkans erfolgte im Juli 1840.
Im Jahre 2004 wurden beide Araratberge Teil eines Nationalparkes .
Der Ararat liegt im Dreiländereck Türkei – Armenien – Iran.
Im Gebirge Ararat soll nach der Sintflut die Arche Noah gelandet sein. Anerkannte wissenschaftliche Belege für diesen Bericht fehlen allerdings.
Auch wenn der Ararat heute in der Türkei liegt, ist er das Nationalsymbol der Armenier und ist im Wappen Armeniens abgebildet. Die noch heute starke emotionale Bindung der Armenier zum Ararat beruht nicht zuletzt darauf, dass ihr heiliger Berg aus dem Stadtzentrum der Hauptstadt Jerewan immer präsent ist. (ca. 50 km Luftlinie)
Die erste historisch belegte Gipfelersteigung des Großen Ararats erfolgte 1829 durch eine kleine Expedition, angeführt von J. J. Friedrich Parrot jun., dem damaligen Rektor der Universität Dorpat (Estland).
Seit 2001 erlauben die türkischen Behörden unter Auflagen eine Gipfelbesteigung für Ausländer. Neben einem Ausnahmevisum, für dessen Ausstellung durch die Botschaft die Genehmigung des Tourismus- und des Verteidigungsministeriums vorliegen muss, wird eine Erlaubnis des türkischen Bergsteigerverbandes gefordert.
Wissenswertes über den Vansee
Der Vansee ist der größte See der Türkei und liegt im äußersten Osten des Landes in den Provinzen Van und Bitlis. Um den See liegen Obst- und Getreideanbaugebiete. Die Hauptstadt der Provinz Van, Van, liegt am Ostufer des Sees.Der Vansee ist 120 Kilometer lang, 80 Kilometer breit und 457 Meter tief. Er liegt auf einer Höhe von 1645 Meter über dem Meeresspiegel. Der Vansee wird durch Flüsse und Bäche aus den umliegenden, über 4.000 m hohen Bergen gespeist. Die Blockierung des Abflusses sorgte für die Aufstauung des Sees, so dass er heute eine Fläche von 3.740 km² einnimmt, was dem siebenfachen der Fläche des Bodensees entspricht. Die Regulierung des Wasserstands erfolgt einzig über Verdunstung, die Wasserstandshöhe schwankt um bis zu vier Meter.
Das Wasser des Sees ist stark alkalisch, da der einstige Abfluss des Sees durch den Vulkan Nemrut Da?? am Westufer versperrt wurde. Das Wasser des Vansees ist reich an Soda und anderen Salzen.