1 - Landmannalaugar
Mit einem geländetauglichen Linienbus fahren wir von Reykjavik nach Landmannalaugar (= die heißen Quellen der Leute vom Land) und finden unser Quartier in der Schlafsack-Unterkunft des Campingplatzes. Danach steige ich in das heiße Bad: Das kochendheiße Quellwasser mischt sich mit dem kalten Wasser des Baches. Noch am Nachmittag unternehmen wir die erste Wanderung hoch zu den Obsidian- Lavafeldern mit Blick auf die bunten Rhyolithberge. Der Vulkanismus ist hier überall zu spüren.
Bevor wir auf dem Laugavegur starten steht am nächsten Tag eine 18 km – Rundwanderung um den Frostastaðavatn-See. Wir wandern um den See, der an einen Tagebau erinnert. Die Umgebung des Sees zeugt von aktivem Vulkanismus. Neben dem bunten Lavagestein beeindrucken uns abe rauch die Wiesen mit saftigem Wollgras und der Blick zu den Gletschern in der Ferne sowie das kilometerbreite Kiesbett des Flusses.
2 - Auf dem Laugavegur: Von Landmannalaugar nach Þórsmörk
In vier Tagesetappen wandern wir auf dem Laugavegur von Landmannalaugar nach Þórsmörk. (55 km, +1040 m,-1420 m).
Die 1. Etappe ist am härtesten. Im Sturm steigen wir über die Schneeflächen und überschreiten den höchsten Punkt der Trekkingtour am Hrafntinnusker (1073 m). Auf der warmen Höskuldsskali- Hütte können wir uns aber wieder gut regenerieren.
Der 2. Tag ist schon entspannter. Schneeflächen und heiße Quellen bestimmen zunächst die Szenerie, doch nach dem Abstieg auf 600 m Höhe wandern wir durch üppig grüne Wiesen zum Álftavatn-Camping unmittelbar am See.
Die 3. Etappe nach Emstur (Botnar) ist eigentlich unkompliziert, aber es regnet und regnet… Außerdem müssen mehrere Flüsse mit knietiefem Wasser gefurtet werden.
Die 4. Etappe entschädigt für den Vortag. Bei Sonnenschein wandern wir entlang tiefer Schluchten durch eine hügelige Gegend nach Þórsmörk. Bald erreichen wir die Furt des Prönga. Bis zum Campingplatz Husadulur ist es nun nicht mehr weit..
3 - Þórsmörk
Drei Tage sind wir in der Birkenwaldoase Þórsmörk. Diese wird von den Flüssen Krossa, Prönga und Markarfljot begrenzt. Die Gletscher Myrdalsjökull und Eyjafjallajökull liegen in Sichtweite. All das bildet eine fantastische Kulisse bei den Tageswanderungen, die wir vom Campinplatz in Husadalur (210 m) bzw. Basar unternehmen. Die Bergtouren führen zum Utigönguhöfdi (805 m) und zum Rjúpnafell (824 m). Bei der Wanderung zur Schlucht Stákkholtsgjá muss zum letzten Mal ein Fluss gefurtet werden.
Der Komfort auf dem Campingplatz ist deutlich höher als in den Unterkünften auf dem Laugavegur. Wir wohnen in einem soliden Holzhäuschen, können warm duschen, eine Sauna mit Thermalpool nutzen und in der Gaststätte auch wieder mal ein Bier trinken. Unser Wanderführer serviert uns am Abend auch ein etwas aufwendigeres Menü…
4 - Laugavegur - Verlängerung: Von Þórsmörk nach Skógar
Das Finale unserer Trekkingtour führt von Þórsmörk über die Fimmförðurháls- Hochebene zum Skógafoss. (28 km, +940 m,-1160 m).
Ziel der 1. Etappe ist die Schutzhütte am Fimmförðurháls. Der Aufstieg von Basar ist teilweise recht steil und hat einige seilgesicherte Stellen. In 1000 m Höhe erreichen wir die schneebedeckte Hochebene. Unser Weg führt an den Schlackekegeln Magni und Móði vorbei, die durch die Eruption des Eyjafjallajökull im Jahr 2010 entstanden sind. Die Aussicht vom 82 m hohen roten Kegel des Magni ist sehr beeindruckend. Eine Stunde später erreichen wir unser Tagesziel, die Fimmförðurháls-Hütte.
Am nächsten Tag wandern wir vom Hochlandpass Fimmförðurháls im Skóga-Flusstal hinab. Je tiefer wir kommen, umso spektakulärer wird die Umgebung, denn der Skóga bildet insgesamt etwa 20 schöne und teilweise recht hohe Wasserfälle. Der glanzvolle Höhepunkt ist der 60 m hohen Skógafoss, an dem auch gleichzeitig unsere Trekkingtour endet.
5 - Reykjavik, Geysir, Gullfoss, Blaue Lagune
Nach einem gemeinsamen Abendessen in Reykjavik, bei dem nochmals manche Episode der Trekkingtour diskutiert wird, verabschiedet sich die Wandergruppe.
Ich bleibe noch drei Tage in Reykjavik. Die imposante Halgrimskirche auf dem Innenstadt-Hügel fiel mir schon am Ankunftstag ins Auge. Sie ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Islands. Das gilt auch für die 2011 eröff nete Konzerthalle Harpa (=Harfe) am alten Hafen. Nun am Ende der Reise schaue ich mich noch genauer in der Hauptstadt Islands um. Entspannung finde ich auf der grünen Insel Viðey, die man mit der städtischen Fähre erreicht. Bei einer recht stürmischen Bootsfahrt in der Reykjavikbucht sehe ich tatsächlich schemenhaft den heimlichen Nationalvogel der Isländer, den Papageientaucher.
Natürlich muss man auch den Geysir und den Gullfoss-Wasserfall bestaunen. Und einmal muss man auch mit beiden Füßen auf unterschiedlichen Kontinentalplatten stehen und schließlich muss man auch noch das riesige Thermalbad „Blaue Lagune“ besuchen, ein Muss für jeden Island-Touristen, der aus China kommt - und für mich.
Bilder vom Beginn der Reise
Bilder vom Abschluss der Reise
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